Buenos Aires

Buenos Aires ist die Hauptstadt Argentiniens. Gleichzeitig ist sie auch das industrielle und kommerzielle Zentrum Argentiniens. Der Name Buenos Aires stammt Santa Maria del Buen Aire, der Schutzheiligen der Seefahrer. Der offizielle Name der Stadt lautet Ciudad Autónoma de Buenos Aires, also Autonome Stadt Buenos Aires.

Buenos Aires (ursprünglich: Ciudad de la Santísima Trinidad y Puerto de Santa María De los Buenos Aires, "Stadt der heiligen Dreifaltigkeit und Hafen der Heiligen Maria der guten Winde") ist das Kapital Argentiniens und Argentiniens größte Stadt und größter Hafen sowie eine der größten Städte der Welt. Buenos Aires liegt am südlichen Uferdes Río de la Plata, an der südöstlichen Küste des südamerikanischen Kontinentes, gegenüber von Colonia del Sacramento, Uruguay, 34°40 ' S 58°24 ' W (- 34.667, -58.40). Der Rio de la Plata ist die ausgendehnte, etwa 50 km breite, einem Trichter gleichende Mündung der Flüsse Río Paraná und Río Uruguay in den Atlantik. Er ist sehr trüb gefärbt, was auf mitgeführten Schlamm zurück zu führen ist.

Stark beeinflusst durch europäische Kultur wird Buenos Aires manchmal als das "Paris des Südens" oder "Paris von Südamerika" bezeichnet. Buenos Aires ist eine der höchst entwickeltsten Städte in Südamerika, berühmt für ihr Nachtleben und ihr kulturelles Leben.

Nach den inneren Konflikten des 19. Jahrhunderts wurde Buenos Aires Bundesstaat und als Stadt von der Provinz Buenos Aires Provinz getrennt; die Stadtgrenzen wurden vergrößert, um die ehemaligen separaten Städte von Belgrano und von Flores mit einzuschließen - beide sind jetzt Stadtteile von Buenos Aires.

Die Argentinier bezeichnen die Stadt Buenos Aires manchmal als Capital Federal um sie von der gleichnamigen Provinz zu unterscheiden. In der Verfassung von 1994 wurde Buenos Aires zu einer autonomen Stadt erklärt, daher die formale Bezeichnung "Ciudad Autónoma De Buenos Aires".

Gegründet wurde Buenos Aires am 2. Februar 1536 von Pedro de Mendoza auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils San Telmo. Er taufte die Niederlassung auf den Namen Puerto de Nuestra Señora Santa María del Buen Ayre gegründet. Ausgesucht wurde der Name allerdings von Mendozas Kaplan, der die Jungfrau der Guten Lüfte, di Virgen de Bonaria von Cagliari in Sardinien war.

Westlich von Buenos Aires breitet sich das landwirtschaftlich fruchtbarste Gebiet von Argentinien aus, die Pampa.

Buenos Aires ist politisch in 48 Stadtteile aufgeteilt.

Daneben gibt es traditionelle Stadtteilbezeichnungen, die gebräuchlicher sind, als die offiziellen Bezeichnungen, so etwa:
- Abasto (Gebiet um den ehemaligen Zentralmarkt und heutigem Einkaufszentrum): Stadtteile: Almagro und teilweise Balvanera
- Barrio Norte (Wohngebiet der reichen Bevölkerung): Stadtteile Recoleta und Palermo
- Microcentro (Börsen- und Geschäftszentrum): Stadtteile Retiro und San Nicolás
- Once (Gebiet um den Stadtbahnhof Once): Stadtteil Balvanera
- Tribunales (Gebiet um den Justizpalast): Stadtteil San Nicolás El Bajo

Neuere Stadtteile der letzeren Art sind:
- Palermo Hollywood
- Barrio River

Die Einteilung der Stadt in 48 Bezirke hat verwaltungstechnische Gründe. Die Einteilung basierte ursprünglich auf den Grenzen der katholischen Kirchengemeinden, hat aber seit den 1940er Jahren viele Veränderungen erfahren. Ein neueres Verwaltungsschema hat die Stadt in sog. comunas geteilt.

Die Bevölkerung von Buenos Aires

Die Leute von Buenos Aires sind bekannt unter dem Namen porteños (Leute des Hafens), was den historischen Wert des Hafens für die Entwicklung der Stadt und der Nation bestätigt.

Die Bevölkerung von Buenos Aires besteht hauptsächlich aus Argentiniern spanischer und italienischer Abstammung. Die Mehrheit von ihnen stammten ursprünglich aus Galicien, das Asturien und der baskischen Regionen Spaniens sowie der kalabrischen, ligurischen und neapolitanischen Regionen Italiens. Die ersten Wellen der spanischen Besiedlung der Provinzen produzierten einen großen Teil von spanisch-eingeborener Mischbevölkerung (Mestizen/Kreolen).

Es gibt auch zahlenmäßig beachtliche arabische, jüdische, armenische, britische, irische, chinesische, japanische und koreanische Bevölkerungsgemeinschaften. Die Migration aus Anliegerstaaten ist ebenfalls bedeutend gewesen. Die argentinische Nation besteht zu 97% aus Menschen europäischer Abstammung.

Die meisten Einwohner sind römisch-katholisch. Beträchtliche jüdische und moslemische Gemeinschaften existieren seit über 100 Jahre, und evangelische Kirchen haben ihren Zulauf seit den achtziger Jahren kontinuierlich erhöht.

Die eigentliche Stadt Buenos Aires hat eine Bevölkerung von 2.776.138 während der Ballungsraum Groß Buenos Aires mehr als 12.4 Million Einwohner hat (Zählung 2001). Die Vorstadtbewohner werden auch Bonaereneser genannt. Diese letzte Bezeichnung wird aber auch auf die Einwohner der übrigen Provinz Buenos Aires angewandt.

Wirtschaft

Buenos Aires ist der finanzielle, industrielle, kommerzielle und kulturelle Mittelpunkt Argentiniens. Sein Hafen ist einer der geschäftigsten in der Welt, und die Zölle, die dort erhoben werden haben in der Vergangenheit viele politische Probleme verursacht. Schiffbare Flüsse verbinden Buenos Aires über den Rio de la Plata mit Nordostargentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay. Infolgedessen ist Buenos Aires der Knotenpunkt eines beträchtlichen Bereichs der südöstlichen Region des Kontinentes.

Im Westen von Buenos Aires liegt die Pampa Húmeda, das produktivste landwirtschaftliche Gebiet Argentiniens (im Gegensatz zu der trockenen südlichen Pampa meistens Rinderfarmen). Fleisch-, Molkerei-, Korn-, Tabak-, Wolle- und Fellprodukte werden im Gebiet von Buenos Aires verarbeitet oder hergestellt. Andere führende Industrien sind die Automobilherstellung, ölraffinieren, Metallbearbeitung, Maschinenbau, Textil, Bekleidung, Chemie und der Getränke.

Buenos Aires und der Tango

Tango Musik wurde in den Vorstädten geboren, in den Bordellen im Junín y Lavalle District und in den Arrabales (ärmeren Vorstädten). Der Tango war als Gesellschaftstanz verschmäht, bis ihn die Pariser High Society in den 1920er Jahren übernahm. Doch dann ging er um die ganze Welt. Tango Tanzschulen, auch als Tango Akademien bezeichnet, wurden ursprünglich nur von Männern betrieben.

Beginnend mit den 1920er Jahren entwickelte sich der Tango in Buenos Aires zu einem künstlerisch - komplizierten Genre. Zu seiner Blütezeit gab es viele berühmte Tango-Orchester, etwas das unter der Leitung von Aníbal Troilo und Juan D'Arienzo, und berühmte Tango-Sänger wie Carlos Gardel und Edmundo Rivero.

Buenos Aires feiert jährlich am 11. Dezember den "Tango Day".

In San Telmo finden jeden Sonntag Tango Vorführungen auf der Straße statt. Dazu gibt es Trödel-und Antikmärkte um den Dorrego Platz herum.

Verkehr in Argentiniens Hauptstatdt

Öffentlicher Verkehr

Die Mehrheit der Einwohner Buenos Aires und seiner Vorstädte benuzten öffentliche Verkehrsmittel. Eine Erfindung Buenos Aires' ist der "colectivo", ein schmaler Bus, gebaut aus einem LKW-Chassis mit 21 - 27 Sitzen. Zahlreiche Colectivos und größere öffentliche Busse durchqueren die Stadt jede Stunde und bieten Anschluss an alle Vororte.

Metro in Buenos Aires (genannt el subte, von "subterráneo" was "Untergrund" bedeutet) ist ein ausgedehntes Verkehrssystem, welches die verschiedenen Teile der Stadt miteinander verbindet. Sie wurde 1913 dem Verkehr gewidmet und ist damit das älteste U-Bahn-System der südlichen Hemisphäre und der spanisch sprechenden Welt. Die U-Bahn besteht aus 5 Linien, A bis E, und ein 46 km langes Schienennetz.. Bis 2014 soll es auf 89 km erweitert werden.

Straßen

Buenos Aires ist gewöhnlich eine relativ staufreie Stadt - für seine Größe. Gebührenpflichtige Schnellstrassen wurden in den späten 1970er Jahren durch den damaligen Bürgermeister Osvaldo Cacciatore für den Verkehr freigegeben. Sie sollten einen schnellen Zugang zu den Geschäftsvierteln ermöglichen und die zunehmende Zahl der PKWs bewältigen. Während Cacciatores Amtszeit waren die Strassen des Finanzdistrikts von Buenos Aires (ungefähr ein Quadratkilometer) für private PKWs tagsüber nicht zugänglich. Die "Hauptstrassen" von Buenos Aires sind die 140 m breite 9 de Julio Avenue sowie die über 35 km lange Rivadavia Avenua und die das kulturelle Zentrum beherbergende Corrientes Avenue.

Infolge des wirtschaftlichen Mini-Aufschwungs der 1990er Jahre wuchs die Zahl der Autos und somit auch die Verkehrsdichte. Viele der Hauptstrassen sind zu den Hauptverkehrszeiten verstopft. Ähnliches ist an Wochenenden zu beobachten, wenn viele Stadtbewohner aufs Land fahren.

Schienenverkehr

Buenos Aires ist der Knotenpunkt des gesamten argentinischen Schienennetzes. Die drei wichtigsten Bahnhöfe für Langstrecken- und Regionalzüge sind Estación Retiro, Estación Constitución und Estación Once.

Flughäfen

Der internationale Flughafen von Buenos Aires, Ministro Pistarini International Airport, liegt in der Vorstadt Ezeiza und wird oft nur "Ezeiza" genannt. Der Aeroparque Jorge Newbery Flughafen, innerhalb der Stadt nahe dem Rio de la Plata gelegen, bedient hauptsächlich nationale Flugrouten.

Der Draht zur Welt - das Internet

Die Internet Service Provider in Buenos Aires bieten call by call, Kabel, satellitengestützte und ADSL Verbindungen zum Internet. In den Vorstädten ist ADSL nicht so weit verbreitet, allerdings auf dem Vormarsch. Der Internetboom der frühen 2000er Jahre waren die Geburtsstunden von Cybercafés (oder locutorios). Es entsteht auch eine wachsende Zahl von wireless hotspots; z.Z. sind sie im Finanzdistrikt am verbreitetsten. Buenos Aires ist auf dem Weg, die erste Stadt der Welt mit freiem Wi-Fi Zugang überall in der Stadt zu werden.