Diego Maradonna tritt ab

So könnte schon bald in den argentinischen Zeitungen zu lesen sein.

Diego Maradona war vor noch nicht allzu langer Zeit überraschend Trainer der Argentinischen Nationalmannschaft geworden. Genauso überraschend und schnell könnte sich das Ende seiner Karriere als Nationaltrainer abzeichnen. Er selbst stellte in dieser Woche seine Zukunft als Auswahltrainer infrage. „Ich werde sehen, ob ich weitermache.

Der konkrete Anknüpfungspunkt für diese Worte Maradonas war die die Verletzung Pablo Zabaletas. Maradona hatte mehrfach und zuletzt den Auswahlmanager Carlos Bilardo aufgefordert, nach England zu reisen, um sich dort dafür einzusetzen, dass der Verteidiger von Manchester City nicht im Spiel bei Aston Villa eingesetzt wird. Doch Bilardo verließ die Argentinische Metropole Buenos Aires nicht, Zabaleta spielte und erlitt einen Muskelfaserriss zu.

Das ist ein harter Schlag für die argentinischen Nationalelf, die um die Teilnahme an der WM 2010 zittert. Zwei Spieltage vor Ende der WM-Qualifikation steht sie in der Südamerika-Gruppe lediglich auf dem fünften Tabellenplatz. Dieser würde in der Endabrechnung nur zu Relegationsspielen gegen ein Team aus Nord- und Mittelamerika berechtigen.

Die entscheidenden Partien sind noch gegen Peru am Sonntag und in Uruguay am 14. Oktober zu spielen. Und nun scheint der Machtkampf zwischen Maradona und Bilardo immer mehr in die Öffentlichkeit zu gelangen. Unter dessen Bilardos Führung wurde Maradona 1986 Weltmeister in Mexiko und erreichte vier Jahre später in Italien das Endspiel. Bilardo selbst nennt sich offiziell Generaldirektor für die Auswahlmannschaft. Hinter vorgehaltener Hand wird er als „Plan B“ gehandelt, falls Maradona patzen sollte.

Aber Maradona hat sich die Konkurrenz zu einem großen Teil selbst zuzuschreiben.  Mitte September, unmittelbar nach den Niederlagen gegen Brasilien (1:3) und Paraguay (0:1), hatte er sich für knappe zwei Wochen nach Italien zu einem Erholungsurlaub abgesetzt. Der Verbandschef Julio Grondona hatte daraufhin Teammanager Bilardo zum „vorläufigen Chef“ ernannt.

Maradonas Tage sind wohl gezählt. Ein Anzeichen hierfür ist auch, dass Argentinien das Spiel gegen Peru in der Hauptstadt Buenos Aires austragen wird. Maradona hatte hingegen auf die Provinz als Austragungsort bestanden und auf die anderslautende Entscheidung empört reagiert.

Die Geduld bei Anhängern und Medien, die in Argentinien, wenn es um Fußball geht, ohnehin nicht langatmig ist, hat Maradona jedoch aufgebraucht.  Selbst Mario Kempes, einer der Fußballhelden, die Argentinien bei der Heim-WM 1978 zum Titel führten, äußert Zweifel an der Kompetenz Maradonas als Nationaltrainer.

2 thoughts on “Diego Maradonna tritt ab

  1. BB Trainings-Schule

    Wenn man das nun liest, nach der 0:4 Niederlage gegen Deutschland, dann erklärt sich, dass Argentinien nicht als geschlossenes Team aufgetreten ist. Es gab zuviel interne Unruhe und zu wenig Begeisterung füreinander sowie die Sache „Weltmeister Argentinien“.
    Eine herausragende Teamleistung hingegen hat das deutsche Team zelebriert, wodurch die Glanzlichter Argentiniens nicht funkeln konnten. Ein Goal of the Century wäre gegen diese deutsche Mannschaft nicht möglich gewesen und die Hand of God einzusetzen, riskiert man halt auch nicht alle Tage.

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  2. Harry

    Hallo zusammen,

    ja, also ist Maradona nicht abgetreten. Hat ja mit seiner argentinschen Nationalmannschaft Deutschland im jüngsten Freundschaftsspiel blaß aussehen lassen und mit 1:0 gewonnen. Ich tippe mal darauf, dass Argentinien bei der Fußball-WM ganz vorne mitspielen wird, und das, weil Maradona dabei ist.

    Gruss

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