Vor 30 Jahren, am 2. April 1982, besetzte Argentinien die Falkland-Inseln. Damals wurde Argentinien von einer Militärjunta regiert. Sie schickte 5000 argentinische Soldaten auf die Insel Stanley. Die dort stationierte britische Streitmacht von 80 Mann kapitulierte. Am 5. April 1982 setzte die britische Premierministerin Margret Thatcher die Flotte mit 36 Kriegsschiffe und 5000 Mann Besatzung in Marsch. Am 25. April eroberte Großbritannien die ebenfalls von Argentinien besetze Inselgruppe Südgeorgien zurück. Am 1. Mai erfolgte der erste britische Bombenangriff auf den Flughafen von Stanley. Gleichzeitig landeten Spezialeinheiten auf der Insel. Der Krieg wurde anschließend den Mai und Juni über zur See und am Boden geführt. Am 14. Juni 1982 kapitulierte Argentinien.
Falkland war und ist seit 1833 britisches Überseegebiet. Argentinien begründet seinen Anspruch mit der Rechtsnachfolge eines früheren spanischen Inselherrn. Der Falkland-Krieg wurde zu einer blutigen Schlacht. Mehr als 900 Soldaten starben. Es war abzusehen, dass die übermächtige britische Streitmacht siegen würde. Die Argentinier mussten von den Falkland-Inseln abziehen, die Militärjunta abdanken.
Droht ein nochmaliger Angriff Argentiniens? Wenn man die alten britischen Militaristen fragt, so lautet die Antwort: ja, und zwar wenn Großbritannien nicht schnell wieder einen eigenen Flugzeugträger mit einer Staffel von Senkrechtstartern zur Verfügung hat. Unabhängige Experten schließen einen nochmaligen Angriff Argentiniens aus. Für die argentinische Regierung unter Präsidentin Christina Kirchner wäre ein erneuter Falkland-Krieg ein Verfassungsbruch und sicherlich ein militärischer Selbstmord. Zudem hat Argentinien, das erst seit kurzem wieder aus einer Staatsinsolvenz auferstanden ist, nicht die finanziellen Mittel, sich militärisch aufzurüsten.
Politisch haben die Briten allerdings auch 30 Jahre nach dem Krieg nicht gewonnen. Die Militärbasis auf den Falkland-Inseln, auf der auch Prinz William als Hubschrauberpilot stationiert war, kostet ein Vermögen. Allerdings stellt die britische Regierung den Willen der 3000 Inselbewohner in den Vordergrund. Er allein zähle. Die Inselbewohner wollen keinesfalls argentinisch werden.
Ob die britische Regierung auf ewig den Bewohnern der Falkland-Inseln treu bleiben wird, wird die Zukunft zeigen. Es ist nicht völlig abwegig, dass Großbritannien sie irgendwann einmal verkauft und dafür Öl-Dollars erhält. Die Ölvorkommen vor den Falklands sind durchaus ertragreich, so Experten. Etwa 60 Milliarden Barrel soll es dort geben. Argentinien will den Zugriff auf diese Erdölreserven und dürfte ihn auch bekommen. Argentinien übt ökonomischen Druck aus. Früchte und Gemüse sind auf den Inseln selten und müssen importiert werden. Das ist teuer. Die Falkländer leben hauptsächlich von der Schafzucht und dem Fischfang. Sie sind fast vom Rest der Welt abgeschnitten. Alle zwei Wochen geht ein Flieger nach Großbritannien, einmal pro Woche nach Chile.