WM 2014: Argentinien gegen die Schweiz

Es war nicht die Leistung eines Titelfavoriten, die Argentinien am 1. Juli 2014 in der Arena Corinthians im brasilianischen São Paulo im Achtelfinale der WM 2014 ablieferte.
Dafür verdiente die Leistung der Schweiz die Note „gut“ – jedenfalls zunächst. Die Mannschaft war defensiv eingestellt. In zwei Viererreihen blockierte sie die Angriffe der Argentinier in der eigenen Hälfte. Sobald die Argentinier dorthin passten, waren die Schweizer mit massiven Angriffen zur Stelle. Argentinien brauchte sehr lange, zu lange, um sich an diese Spielweise des Gegners zu gewöhnen. Die Südamerikaner begingen Fehler bei eigenem Ballbesitz und schafften es nicht, in Freiräume zu laufen, die ihnen Messi erspielte. Er band immer wenigstens zwei Schweizer an sich.

Da auch Argentinien gut verteidigte, gab es in der ersten Halbzeit so gut wie keine Torszenen. Die erste Chance ergab sich dann für die Schweizer. Drmic konnte frei auf das Tor der Albiceleste zulaufen. Deren Torwart Romero kam erst heraus, stoppte dann aber. Drmic wollte das Leder über ihn heben, was ihm allerdings misslang.

Argentinien rannte hingegen vor die Mauer, die die Schweizer aus Alpengestein aufgebaut zu haben schienen. Es gab zwar einige Schüssen von Ezequiel Lavezzi und Angel di María, aber sehr gefährlich waren sie nicht.

Erst in der zweiten Halbzeit schienen die Argentinier umzudenken. Sie drängten mehr und die Schweiz musste tiefer in die eigene Hälfte zurück. Zum Kontern boten sich ihr kaum noch Chancen. Morcos Rojo und Gonzalo Higuaín zielten nun auf das Schweizer Tor. Einen übertritt über die Torlinie konnte jedoch der Schweizer Torwart verhindern.
Messi rückte nun ebenfalls mehr in den Vordergrund. Zweimal gingen seine Schüsse nur knapp am Tor vorbei. Einmal gelang es ihm, mehrere Verteidiger zum umdribbeln, sein Schuss wurde aber gehalten.

Es schien so, als ob das 1:0 für Argentinien bald kommen müsse. Aber es kam der Schlusspfiff.
In der Verlängerung waren die Schweizer wieder da, starten auch wieder Angriffe. Doch Argentinien schien gewinnen zu wollen. Und dann arbeitete Messi. Er bereitete den Torschuss von Di María in der 118 Minute vor.

Die Schweiz gab noch nicht auf, war alles nach vorne. Selbst der Torwart stürmte in die Hälfte der Argentinier. Und sie kam, die Chance zum Ausgleich. Aus kurzer Distanz traf Dzemaili – aber nur den „Pfosten Gottes“. Die letzte Szene des Spiels war ein Freistoß der Schweizer, der aber völlig missglückte. Argentinien rettete sich so in letzter Minute vor einem Elfmeterschießen und steht nun glücklich im Viertelfinale. Der dortige Gegner ist Belgien.

Kommentare zum Spiel

Der Assistent des schweizerischen Trainers Ottmar Hitzfeld sagte: „Dieses Ergebnis ist sehr enttäuschend für uns alle, wir sind am Boden zerstört.“ – Für Ottmar Hitzfeld war das Spiel gegen Argentinien sein letztes als Trainer.

Der Siegtorschütze Di María erklärte, er sei „einfach nur froh, dass wir die nächste Runde erreicht haben“.

Statistik zum Spiel Argentinien – Schweiz bei der WM 2014: 1:0 (0:0) n.V.

1:0 Di María (118.)

Argentinien: Romero – Zabaleta, Fernandez, Garay, Rojo( Basanta, 106.) – Gago (Biglia, 106.), Mascherano – Lavezzi (Palacio, 74.), Di María – Messi Higuain

Schweiz: Benaglio – Lichtsteiner, Schär, Djourou, Rodriguez – Behrami, Inler – Xhaka (Fernandes, 66.), Shaqiri, Mehmedi (Dzemaili, 113.) – Drmic (Seferovic, 82.)

Schiedsrichter: Jonas Eriksson (SWE)

Zuschauer: 63.255

Gelbe Karten: Garay, Di María, Rojo (2.) – Xhaka, Fernandes

Ballbesitz in Prozent: 63,5 /36,5

Torschüsse: 29 / 15

Gehaltene Bälle: 7 / 20

1 thought on “WM 2014: Argentinien gegen die Schweiz

  1. Mirko

    Na, dennoch werden sie Weltmeister! 😉 Sie haben nicht nur den Pfosten Gottes, sondern auch noch einen Fan, der ziemlich einflußreich dort oben ist (der Vatikan läßt grüßen ….)

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.