Beim Freundschaftsspiel am 3. September 2014 in Düsseldorf, ließ Argentinien ein wenig WM-Frust an der deutschen Mannschaft aus. Beim 0:4 in der 50. Spielminute schien sogar ein DFB-Debakel in Reichweite. Zwei Ehrentreffer von Schürrle und Götze milderten das Gesamtbild dann doch noch ein wenig.
Von der WM-Euphorie war jedenfalls nichts im Düsseldorfer Stadion zu spüren. Der Abend lief nicht nach der Vorstellung der Deutschen lief. Die wollten sich nicht nachsagen lassen, sie seien nur als Staffage zur großen deutschen Party angereist. Sie taten vielmehr einiges, um erneut zu zeigen, dass sie zur Weltspitze des Fußballs gehören und auch weltmeisterlich spielen können.
Die Argentinien gingen in der 25. Minute mit einem Schuss von Sergio Agüero nach einer Flanke von Angel die Maria in Führung. Di Maria bereitete auch den 2. Treffer in der 40. Minute durch Lamela vor: ein Volleyschuss ins deutsche Netz.
Nach der Pause ging das Schützenfest der Argentinier weiter. In der 47. Minute traf Fernandez per Kopf ins deutsche Tor. Angel di Maria erzielte dann in der 50. Minute das 4:0.
Und das alles funktionierte ohne den aufgrund einer Verletzung nicht spielenden argentinischen Superstar Lionel Messi. Angel di Maria vertrat ihn ebenbürtig. Gut für Deutschland, das er im WM-Finale am 13. Juli 2014 aufgrund einer Verletzung nicht einsatzfähig war.
Zur deutschen Ehrenrettung trugen in der 52. Minute Schürrle und in der 78. Minute Götze, der WM-Torschütze, bei. Das Ergebnis hieß dann nach dem Schlusspfiff 2:4.
Die argentinischen Nationalspieler beim Spiel gegen Deutschland im Detail
Sergio Romero ist aktuell Torwart bei Sampdoria Genua. Vor der WM war er lediglich die Nummer zwei in Monaco gewesen. Durch seinen großartigen Auftritt beim Elfmeterschießen im Halbfinale gegen die Niederlande wurde er zu einem Nationalhelden. Er verhinderte 3 Torschüsse von Mario Gomez. Beim Tor von Schürrle hingegen stand er nicht da, wo er hätte stehen sollen. Gegen Götze hatte er hingegen keine Chance. In der 80. Minute kam Mariano Andújar für ihn aufs Feld. Dieser hatte nicht mehr viel zu tun.
Pablo Zabaleta setzte sein starkes Spiel aus der Zeit der WM fort, lief sehr viel und wurde in der 77. Minute ausgewechselt.
Hugo Campagnaro kam ab der 77. Minute aufs Feld für den abgekämpften Zabaleta. Er bewahrte seine Mannschaft in der Schlussphase vor dem Anschlusstreffer, als er eine Freistoßflanke von Reus über das Tor leitete.
Federico Fernández war im Finale der Weltmeisterschaft nicht dabei, fügte sich dennoch problemlos in die Mannschaft ein. Er war oft entscheidend am Spielaufbau beteiligt und arbeitete gleichzeitig in der Verteidigung mit. Nach einer s Flanke von Ángel di María köpfte er das 3:0 ein.
Martín Demichelis ging von Beginn an aufs hart zur Sache. Nach einer Grätsche Marco Reus bekam er die gelbe Karte. Gemeinsam mit Fernández war er für die Innenverteidigung zuständig, was er gut ausführte.
Marcos Rojo war überall auf dem Spielfeld zu sehen, ging auch mit aufs deutsche Tor.
Javier Mascherano war, da Lionel Messi fehlte, der Kapitän der Argentinier und neben Messi einer der Vertrauten des neuen Trainers Gerardo Martino. Er ordnete im defensiven Mittelfeld die Bälle. Vor dem 4:0 setze er di María nach einer perfekten Kombination im Strafraum sehr gut ins Bild. Mascherano zeigte sich als guter Spielführer.
Enzo Pérez bewegte sich im Mittelfeld eher unauffällig. Verständlich, da di María die Aufmerksamkeit auf sich zog. In der zweiten Spielhälfte wurde er durch Augusto Fernández ersetzt. Der trat in seine Fußstapfen, was die Unauffälligkeit anging.
Lucas Biglia hatte anfangs Probleme, ins Spiel zu kommen. Er wurde dann aber sicherer und schaltete sich sowohl in die Defensive als auch ins Aufbauspiel ein. Gemeinsam mit Angel di María und Sergio Agüero kombinierte er um den deutschen Strafraum herum und setzte den Weltmeister mächtig unter Druck.
Ángel di María war in Rio de Janeiro beim verlorenen WM-Finale gar nicht dabei gewesen. Seine erste gute Szene nach einem Konter der Argentinier hatte er bereits in der achten Minute. In der 20. Minute gab er dann eine Flanke vor das deutsche Tor, die Sergio Agüero ohne große Mühe zum Führungstreffer verwandeln konnte. Er spielte die deutsche Abwehr mehrfach schwindelig und war an jedem Treffer der Argentinier beteiligt. Mit ihm in dieser Form im WM-Finale hätte es im WM-Finale für Argentinien mit großer Wahrscheinlichkeit anders ausgesehen. Kurz vor Ende wurde er bei seiner Auswechselung mit einem Sonderapplaus bedacht.
Ricardo Álvarez war erst ab 85. Minute im Spiel. Argentiniens neuer Trainer Martino ließ in den Minuten vor Abpfiff noch einmal fast alle mitgereisten Profis mitspielen. Ob er viele Erkenntnisse daraus gezogen hat, bleibt offen.
Sergio Agüero trug diesmal die Nummer 10 auf seinem Trikot, die ansonsten Lionel Messi vorbehalten ist. Und so hat er sich wahrscheinlich nicht groß gewundert, als der Stadionsprecher ihn in seinem Trikot als Lionel Messi vorstellte. Messi war verletzungsbedingt nicht dabei. Agüero hielt meistens in der Nähe des deutschen Strafraums auf und stand so im richtigen Moment an der richtigen Stelle, um den argentinischen Führungstreffer zu landen. Er zeigte sich zudem lauffreudig und gewann viele Zweikämpfe.
Erik Lamela erzielte in der 40. Minute ein Tor gegen den amtierenden Weltmeister. Er erhielt die Bälle vom überragend spielenden Ángel die María. Auch das Tor in der 40. Minute erfolgte nach einer Vorlage von di Maria. Lamela schoss aus zentraler Position volley in den linken Torwinkel. Er zeigte sich allerdings nicht ohne Fehler und musste im Mittelfeld einige Ballverluste hinnehmen. In der 68. Minute wurde er gegen Fernando Gago ausgewechselt.
Der bei den Boca Juniors spielende Fernando Gago kam ab der 68. Minute als defensive ausgerichteten Mittelfeldspieler. Es stand 4:1 für die Argentinier. Er konnte das 4:2 aber nicht verhindern.
Nicolas Gaitan kam ab der 83. Minute aufs Spielfeld.
Statistik zum Spiel Deutschland gegen Argentinien am 3. September 2014 in Düsseldorf 2:4 (0:2)
Deutschland: Neuer (46. Weidenfeller) – Großkreutz, Ginter, Höwedes (77. Rüdiger), Durm – Kramer, Kroos (71. Rudy)- Schürrle (57. Thomas Müller), Reus, Draxler (33. Podolski) – Gomez (57. Götze)
Argentinien: Romero (79. Andujar)- Zabaleta (77. Campagnaro), Demichelis, F. Fernandez, Rojo – Biglia, Mascherano – Lamela (68. Gago), Perez (46. A. Fernandez), Di María (86. Alvarez) – Agüero (83. Gaitan)
Torschützen
0:1 Agüero (20.)
0:2 Lamela (40.)
0:3 F. Fernandez (47.)
0:4 Di María (50.)
1:4 Schürrle (52.)
2:4 Götze (78.)
Schiedsrichter: Kuipers (Niederlande)
Zuschauer: 51.132 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Draxler, Podolski – Demichelis
Na, die Partie Deutschand gegen Argentinien ist doch immer wieder spannend. ich freue mich schon auf die nächste Fußball WM 2018. Wo ist die nochmal … ?
Also, es war eine tolle Leistung, die die argentinische Nationalmannschaft gezeigt hat. Und das ganz ohne Messi. Ich bin ohnehin gespannt, ob er wieder für die Nationalmannschaft spielen wird. Man hört ja gerüchteweise, er würde sich dort verabschieden. Aber die Argentinier würden auch sehr gut ohne ihn auskommen, wie man gesehen hat. Vor allem mit Ángel di Maria.
Ich bin auf die nächste Begegnung Deutschland gegen Argentinien gespannt. Sicher bei der nächsten Weltmeisterschaft 2018 in Rußland. Wahrscheinlich sogar im Finale. Allerdings müsste Deutschland seine Form bis dahin behalten oder besser: wiedergewinnen. 😉
Hut ab vor Argentinien. So sieht der nächste Fußball-Weltmeister 2018 aus!
Es war eine Lehrstunde für Deutschland, was sich am Mittwochabend ab 20:45 im Fußballstadion zu Düsseldorf abgespielt hat. An sich sollte es ein WM-seliger Abend werden, bei dem drei Helden der WM, Lahm, Mertesacker und Klose, verabschiedet wurden. Man hatte sich eine Party vorgestellt, in der sich der Weltmeister zum ersten Mal nach seinem WM-Erfolg präsentiert. Es bestand die allgemeine Erwartung, dass er noch einmal das Programm des Finales wiederholt. Messi würde nicht dabei sein, und so würde es schon gehen, dachte man. Doch, dass Messi fehlte, machte den Argentiniern überhaupt nichts. Denn anders als im Finale hatten sie Angel di Maria auf dem Feld. Er setzte die deutsche Viererabwehrkette 90 Minuten lang nicht nur unter Druck, er sprengte sie auch. Wirklich gut für die Deutsche Nationalmannschaft, dass er im Finale der WM in Brasilien verletzt nicht mitspielen konnte. Zwei Tore hatte di Maria am 3.9. vorbereitet, eines erzielte er selbst.
Wie man hören konnte, kommentierte Lukas Podolski so: „Die Argentinier sind keine Gurkentruppe.“
Und als es irgendwann 0:4 stand, fühlte sich Deutschland für kurze Zeit sicher so wie die Brasilianer nach dem 1:7 im WM-Halbfinale. Dass Schürrle und Götze noch auf ein 2:4 verkürzten, ändert nichts an der Ernüchterung, die die Argentinier den Deutschen servierten. Manuel Neuer erklärte: „Wir haben uns etwas ganz anderes vorgestellt.“