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Fußball-WM 2014: Deutschland gegen Argentinien

Das Fußball-WM-Endspiel Deutschland gegen Argentinien im Estádio Maracanã in Rio de Janeiro war spannend, hart und kräfteraubend, denn es ging nach einem torlosen 0:0 nach der regulären Spielzeit in die Verlängerung.

Wer auf einen vergleichbaren Auftritt der deutschen Mannschaft wie beim 7:1 im Halbfinale gegen Brasilien gehofft hatte, lag daneben. Argentinien erwies sich als ebenbürtiger Gegner, der teilweise sogar das Spiel dominierte. Die Südamerikaner ließen die deutsche Mannschaft kaum zur Entfaltung kommen und lieferten gefährliche Konterangriffe. Allerdings verpassten sie auch viele Chancen. Weiterlesen

WM 2010: Argentinien gegen Deuschland

Nun ist es wieder sowiet: Argentinien spielt gegen Deutschland, und zwar am 3. Juli 2010 um 16.00 Uhr. Am 27.06. hatten die Argentinien sich mit 3:1 gegen Mexiko durchgesetzt. Mit Glück. Der Treffer zum 1:0 kam aus einer klaren Abseitsposition, die die Schiedsrichter nicht erkannt hatten. Das 2:0 fiel nach einem schweren Abwehrfehler der Mexikaner. Lediglich das 3:0 zeigte die Stärke der Argentinier: ein Distanzschuss, unhaltbar für den mexikanischen Torhüter. Mexiko gelang schließlich noch nach vielen vertanen Torchancen das Ehrentor.

Deutschland hatte sich bereits vier Stunden zuvor gegen England mit einem 4:1 für das Viertelfinale qualifiziert. Auch hier entschieden die Schiedsrichter einmal zu Unrecht. Diesmal gegen ein Tor für England. Der an die Latte gesetze Ball sprang eindeutig hinter die Torline. Dennoch kein Tor.

Nun kommt es zur Neuauflage der Begegnung zwischen Argentinien und Deutschland bei der WM 2006, das Argentinien nach Verlängerung und Elfmeterschießen verlor. Maxi Rodriguez von den Argentiniern hatte sich nach Ende der Begegnung zu einem Faustschlag gegen den Münchner Bastian Schweinsteiger hinreißen lassen. Der argentinische Ersatzspieler Leandro Cufre hatte unmittelbar nach der Entscheidung mit seinem Tritt in den Unterleib von Per Mertesacker die tätlichen Auseinandersetzungen ausgelöst und die Rote Karte gesehen.

Nun müssen sich die deutschen Fußballer erneut den Argentiniern stellen. Diesmal haben die allerdings göttliche Verstärkung bekommen, zumindest durch Diego Maradona, der Hand Gottes. Und durch den Weltfussballer Lionel Messi. Zumindest letztere dürfte der deutschen Nationalelf auch irdische Probleme bereiten.

Christina Kirchner stoppt Weizenexport

In Argentinien leben 40 Millionen Menschen. Dort werden aber Nahrungsmittel für 300 Millionen Menschen produziert. Jetzt hat Argentinien seine Weizenexporte temporär gestoppt. Die Folge: Panik und Spekulation, was die Erhöhungen der Lebensmittelpreise anbelangt. Diese Auffassung vertritt José Graziano da Silva, der Vorsitzender der 30. Regionalkonferenz der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) in Lateinamerika und der Karibik. Sie wurde am 18.04.2008 in Brasilien beendet.

Lateinamerika stellt 40 % mehr Nahrungsmittel her, als es selbst benötigt. Kaum vorstellbar, dass es dort dennoch 50 Millionen Menschen gibt, die Hunger leiden. Dennoch ist dies Tatsache und die Ursache liegt in der unzureichenden Einkommensverteilung in den Bevölkerungen.

Argentinien will mit dem Ausfuhrstopp die Versorgung mit Weizen im Land sicherstellen und zugleich die Preise für die wichtigsten Grundnahrungsmittel niedrig halten. Die argentinische Regierung plant, die die Exportsteuer auf Agrarprodukte zu erhöhen, insbesondere die Steuer auf Soja. Die Anbaufläche für Soja ist in den letzten 12 Jahren von 6,7 Millionen Hektar auf 16,9 Millionen Hektar gestiegen. Sie macht fast die Hälfte der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche aus. 95 Prozent der Ernte in Argentinien wird in andere Länder ausgeführt; ein gutes Geschäft für die Landwirte und den argentinischen Staat, der derzeit von Christina Kirchner als Präsidentin geführt wird.

Ihr Ehemann Néstor Kirchner wurde im Mai 2003 Staatspräsident von Argentinien. Das Land steckte noch in einer Wirtschaftskrise. Der Weltmarktpreis für die Tonne Sojabohnen lag seinerzeit bei 225 Dollar. Ein Jahr später war er auf rund 360 Dollar gestiegen, und Anfang des Jahres 2008 betrug er über 500 Dollar. Christina Kirchner sieht die hohe Rendite bei Soja jedoch als Problem an. Sie verdränge die andren Produkte. Kirchner möchte erreichen, dass die statt Sojabohnen mehr Weizen und Mais anbauen und mehr Fleisch und Milch herstellen.

Also: die höhere Exportsteuer sowie ein vielschichtiges System aus Vereinbarungen und Subventionen mit den Handelsketten und der weiterverarbeitenden Industrie soll dafür Sorge tragen, dass die Grundnahrungsmittel für die Argentinier bezahlbar bleiben. Ohne diese staatlichen Maßnahmen läge beispielsweise der Brotpreis um 25 % höher als tatsächlich, so Wirtschaftsminister Martin. Milch wäre gar 60 % teurer, Fleisch und Geflügel bis zu 50 % und der Preis von Speiseöl über 300 %. Diese Zahlen sind ernüchternd. Man muss sich klar machen: jeder Preisanstieg um 1 % bei den Grundnahrungsmitteln würde 150.000 Menschen mehr unter die Armutsgrenze fallen lassen. Offiziellen zahlen zufolge leben 20 % der argentinischen Bevölkerung derzeit unter der Armutsgrenze.

Die Landwirte wollen sich ihr Soja-Geschäft nicht reduzieren lassen; sie reagierten auf die Pläne der Regierung mit Protesten und Straßenblockaden über Wochen. Regierungsvertreter und Agrarverbände verhandeln jetzt wieder, doch bis zu einer Einigung wird es noch dauern.

Kritik an den Plänen der argentinischen Regierung übt auch der argentinische Verbraucherschutz Centro de Educación al Consumidor: „Dieses System aus Vereinbarungen und Subventionen für die großen Firmen funktioniert nicht. Es würden nur große Staatsausgaben produziert, aber die Verbraucher würden keine Wirkung spüren. Sie hat wahrscheinlich nicht Unrecht, denn die Preise für Nahrungsmittel steigen weiter. Die Regierung Christina Kirchner halt an ihrem Plan fest. Die Hinweise der FAO hat Kirchner bisher unbeantwortet gelassen und wann sie wieder Exportgenehmigungen für Weizen ausstellt, ist nicht bekannt.

Olympisches Feuer in Argentinien

Das Olympische Feuer brennt in Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens. Buenos Aires ist damit die siebte Station von insgesamt 21 auf der weltweiten Reise der Olympischen Flamme vor den Olympischen Sommer-Spielen in China. Nie zuvor war das olympische Feuer am Rio de la Plata, und Buenos Aires ist zugleich der einzige Ort in der spanischsprachigen Welt, der den Fackellauf sieht. „Es wird alles gut organisiert, und wir sind überzeugt, dass dies ein Grund der Freude und des Stolzes sein wird“, erklärte der Bürgermeister von Buenos Aires, Mauricio Macri.

Auch in Buenos Aires werden voraussichtlich Proteste und Demonstrationen gegen die Tibet-Politik der chinesischen Regierung die Olympische Fackel begleiten. Die argentinische Regierung hat eine Vielzahl von Sicherheitskräfte aufgeboten, die für einen störungsfreien Fackellauf sorgen sollen. In San Francisco, wo das Olympische Feuer zuvor war, hatten die Behörden die Laufstrecke geändert und Abschlussfeier abgesagt, um Demonstranten keine Angriffsfläche zu bieten.
Das Flugzeug mit dem Olympischen Feuer landete auf einem für die Öffentlichkeit gesperrten Teil des Flughafens Ezeiza von Buenos Aires. Das Olympische Feuer wurde an einen geheimen Ort gebracht, wo es bis zum Lauf durch die Stadt aufbewahrt wurde. Am Flughafen Buenos Aires blieben Demonstationen aus.

Die 13 Kilometer lange Strecke, auf der das Olympia-Feuer durch Buenos Aires getragen werden soll, führt voraussichtlich vom Hafen am Präsidentenpalast Casa Rosada vorbei in Richtung wohlhabender Stadtteile. Die Behörden boten 2700 Polizisten und 3000 weitere Helfer auf, um Störungen zu verhindern. Eventuell soll auch Fußball-Altstar Diego Maradona an dem Olympia-Lauf teilnehmen. Insgesamt sind  80 Läufer vorgesehen, die die Fackel jeweils knapp 400 Meter weit tragen sollen.

Zwangsadoption in Argentinien verurteilt

Maria Eugenia Sampallo Barragan hat ein schweres Schicksal hinter sich gebracht. Sie wurde von ihren Eltern Mirta Mabel Barragan und Leonardo Ruben Sampallo getrennt und hat sie nie kennengelernt. Ihre Eltern kämpften gegen die Militärdiktatur. Die Junta und ihre Anhänger raubten ihnen ihre Tochter und ließen die Eltern spurlos verschwinden. Sie gehörten zu den tausenden Linken und Dissidenten, die in den Jahren der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 von Sicherheitskräften verschleppt wurden und auf nimmer Wiedersehen verschwanden.
Marias Adoptiveltern waren regimetreu. Sie hielten die Geschichte geheim. Jetzt aber wurden sie verurteilt. Eine Gefängnisstrafe wartet auf sie.

Ein argentinisches Gericht hat die Adoptiveltern von Maria Eugenia Sampallo Barragan zu Gefängnisstrafen bis zu acht Jahren verurteilt. Das Gericht befand den Adoptivvater Osvaldo Rivas und die Adioptivmutter Maria Cristina Gomez Pinto schuldig,  die Identität des Kindes verdunkelt zu haben.

Das Verfahren gegen ihre Adoptiveltern hatte Maria Eugenia Sampallo Barragan selbst in Gang gebracht. Sie ist heute 30 Jahre alt.

Die Militärdiktatur ist seit 25 Jahren vorüber. Jetzt urteilt ein argentinisches Gericht zum ersten Mal über den Fall eines „gestohlenen Babys“. Maria Eugenia Sampallo Barragan ist eine von etwa 500, denn ungefähr 500 Babys wurden während der Militärdiktatur in Argentinien ihren Müttern gestohlen. Viele der argentinischen Frauen, die dem Widerstand angehörten, kamen schwanger in die Junta-Gefängnisse und bekamen ihre Kinder hinter den Gefängnismauern.  Ihre Kinder wurden für immer von ihnen getrennt. Regimetreue Familien bekamen die Kinder und adoptierten sie. Von den leiblichen Eltern sah und hörte man nie mehr etwas.

Im Jahr 2001 lies Barragan einen DNA-Test durchführen und erhielt den Beweis, dass ihre vermeintlichen Eltern nicht mit ihr verwandt waren, ja, dass sie sogar ihre Feinde waren.

Maria Eugenia Sampallo Barragan erklärte hierzu:
„… man kann sich fragen, ob eine Person, die ein Baby geraubt hat, (…) die es fortwährend über seine Herkunft belogen, die es täglich misshandelt, erniedrigt, getäuscht hat, ob eine Person, die das alles getan hat, Liebe zu einem Kind kennt und fühlen kann.“

Mitangeklagt ist der ehemalige Offizier Enrique José Berthier, der die kleine Maria als  als Baby im Jahr  1978 den Eltern wegnahm. Dieser wurde zu einer Haftstrafe von 10 Jahren verurteilt.

Maria Eugenia Sampallo Barragan hat die  Fotos der Angeklagten und Verurteilten sowie die ihrer wahren Eltern dem argentinischen Volk und der Welt öffentlich. Sie wollte den den Verbrechen ein Gesicht verleihen.

Insgesamt wurden während der argentinischen Militärdiktatur 5000 bis 30.000 Menschen gefoltert, vergewaltigt und ermordet oder sie verschwanden spurlos.

Der Anwalt Tomas Ojea Quintana hatte eine  Höchststrafe von 25 Jahren Gefängnis für die Adoptiveltern beantragt. Sieben Jahre dauerte die Prozessvorbereitung. In dieser Zeit war Maria auf der Suche nach ihrer verlorenen Identität  und der Vergangenheit ihrer Eltern. Sie lernte  ehemalige Mitkämpfer ihrer Eltern kennen. Ein heute in Schweden lebender Bekannter verriet ihr, mit welchen Kosenamen ihre Eltern sie – das „dünne Kindchen“ – einst riefen. Bewegt habe Barragan ein Notizbuch nach dem anderen gefüllt, um nichts zu vergessen, erzählt Quintana. Schon der Prozess allein sei ein Erfolg, noch viel mehr aber das Urteil.

Menschenrechtsgruppen zufolge wurden mehr als 200 Kinder an Angehörige des Militärs oder an dem Regime nahe stehende Familien gegeben. 88 von ihnen haben in der Zwischenzeit ihre wahre Identität mit Hilfe von DNA-Tests geklärt.

Die Großmütter der Plaza de Mayo und die Mütter der Plaza de Mayo sind Frauen, deren Kinder oder Enkel als verschwunden gelten und die diese Verschwundenen suchen. Mit ihrer Unterstützung fand Maria Eugenia Sampallo Barragan  einen Teil ihrer Identität wieder: ihre 80-jährige Großmutter Azucena Martin de Barragan.

 

Dakar 2009 in Argentinien?

Die  Rallye Dakar ist im Jahr 2008 wegen Terrordrohungen abgesagt worden. Die Folge: verschiedene Länder Südamerikas möchten in Zukunft, bereits ab 2009,  Schauplatz des Klassikers werden.

„Es gibt drei, vier Möglichkeiten, aber Argentinien ist Favorit Nummer eins“, erklärte David Ely im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Ely organisiert die Rallye Argentinien. Die Rallye Argentinien ist auch WM-Lauf. Er werde nun in Paris mit den Veranstaltern der Rallye Dakar in Kontakt und Verhandlungen gehen. Spätestens am 15. Januar 2008 werde – so Ely – die Entscheidung da sein. Interesse an einer Übernahme der Rallye Dakar gaben neben Argentinien auch Brasilien und Chile kund.

In Südamerika denkt man auch über ein Rennen durch mehrere Länder nach. Neben den drei genannten Staaten Argentinien, Chile und Brasilien sind nach Medienberichten auch Bolivien und Peru in der Auswahl.  Südamerika hat Konkurrenz aus China, Russland und Australien. Dennoch ist der Chilene Carlo de Gavardo, Motorrad-Rallye-Weltcupsieger von 2001 und 2002, überzeugt: „Südamerika ist nicht nur die beste, sondern die einzige Option“. Dies erklärte  er der Onlineausgabe der Zeitung „El Comercio“. Sein Vater Giorgio de Gavardo ist Lateinamerika-Vertreter der Dakar-Organisatoren.

Also: der Flug nach Argentinien beginnt…

Die 30. Auflage der Rallye Paris-Dakar, für die am 5. Januar in Lissabon der Startschuss fallen sollte, ist das erste internationale Spitzensport-Großereignis, das wegen einer terroristischen Bedrohung nicht durchgeführt wird. Ursache für die Absage der Rallye Paris – Dakar war der Mord an vier französischen Touristen an Heiligabend in Mauretanien. Der Veranstalter Amaury Sport Organisation (A.S.O.) verlautbarte, dass es direkte Drohungen terroristischer Gruppen gegeben habe.

Die Wüsten-Rallye Paris – Dakar wurde 1978 vom Franzose Thierry Sabine ins Leben gerufen. Sabine kam 1986 bei der Dakar Rallye bei einem Hubschrauber-Absturz ums Leben. Die ursprüngliche Renn-Strecke führte von Paris nach Dakar, später variierte die Tour mehrfach. Es dürfen Autos, Motorräder und Lastwagen teilnehmen. Bei den bislang 29 Ausgaben kamen 55 Menschen zu Tode.

Tango der Lady Kirchner

Christina Kirchner ist die erste gewählte Präsidentin Argentiniens. Argentinien gilt für viele als das Mutterland des Machoismo – und hier nun übernimmt Frau Kirchner das Präsidentenamt von ihrem Ehemann Nestor Kirchner. Nestor Kirchner hat die Wirtschaft Argentiniens aus einer tiefen Depression herausgelenkt. Seine Frau Christina profitiert natürlich von seinem Image als Retter des Landes. Und Kirchner hat bewußt seine Frau in das Rennen um das Amt des Präsidenten geschickt, denn sie kann mit ihrer glamourösen Ausstrahlung den Glanz seiner Politik bewahren.

Die Kirchners dominieren die Politik – das ist nicht grade eine Ausprägung einer tiefgehenden demokratischen Kultur des Landes Argentinien. Das ist eher eine politische Seifenoper, ein politischer Tango, der lange vorbereitet worden war. Die Kirchners haben Stück für Stück seit langen Jahren an dem Ausbau ihrer Macht gearbeitet, genau ins Kalkül gezogen, das die Amtszeit eines Präsidenten auf 8 Jahre beschränkt ist. In der Kombination Nestor und Christina kann sie nun verlängert werden.

Die Kirchners sehen sich gerne in der Tradition der Perons und Christina zieht den Vergleich zu Evita nicht ungern. Deren Ehemann gilt als Begründer des modernen Argentinies.

Christina Kirchner bemüht sich um ein modernes internationales Netzwerk machtvoller Politikerinnen. So unterhielt sie gute Kontakte zu Ségolène Royal, der Wahlverliererin von Frankreich. Aber auch zu Angela Merkel  und zu Hillary Clinton hat sie Verbindungen geknüpft.

Christina Kirchner lernte ihren Ehemann Nestor bereits während ihres Jura-Studiums kennen – ähnlich wie Hillary Clinton ihren Bill. Und sie bastelte genauso mit Nestor an dem Gewinn der Macht wie Hillary es mit Bill tut und tat.

In Argentinien müssen weitere Reformen eingeleitet werden, denn die Kluft zwischen Arm und Reich ist zu groß und offene Verteilungskämpfe drohen. Christina Kirchner muss das verhindern und auch das Wachstum der Wirtschaft in Gang halten.  Ansonsten droht ihr ein schnelles Aus: die Argentinier sehen sich auf dem Weg nach oben, ihre Ansprüche steigen. Sie wollen Taten statt Warten.

Haftstrafen für argentinische Militärs

Wegen Menschenrechtsverletzungen während der Diktatur in Argentinien von 1976 bis 1983 sind sieben frühere Offiziere der Streitkräfte und ein ranghoher Polizeibeamter zu langen Haftstrafen verurteilt worden.
Die Angeklagten wurden der Beteiligung an Entführungen, Folter und der Verschleppung von linksgerichteten Regimegegnern für schuldig befunden. Das am Dienstag, den 18.12.2007 in Buenos Aires verhängte Strafmaß lag zwischen 20 und 25 Jahren Gefängnis.

Eine solche Verurteilung war möglich, weil die Amnestiegesetze im Jahr 2003 aufgehoben worden waren.

Unter den Verurteilten befindet sich auch das ehemalige Militärjunta-Mitglied und der frühere oberste Heereschef Cristino Nicolaides. Nicolaides gehörte in den Jahren 1982 und 1983 der letzten Militärjunta unter Reynaldo Bignone an. In seinem Urteilsspruch nannte Bundesrichter Ariel Lijo den heute 82-Jährigen ein „Mitglied einer illegalen Vereinigung mit dem Zweck der Verbrechensverübung“. Den Exgeneral erwarten 25 Jahren Haft.

Verurteilt wurde auch der ehemalige Polizist Julio Simon. Simon war bereits in einem früheren Verfahren wegen Entführung und Folter zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Am Dienstag erhielt er eine Haftstrafe von 23 Jahren.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich die acht Angeklagten für die Entführung und das Verschwinden von sechs Mitgliedern der ehemaligen linken Guerillaorganisation Montoneros Anfang der 1980er-Jahre zu verantworten haben. Von den sechs überlebte nur Silvia Tolchinsky. Die Frau, deren Geschichte berühmt wurde, weil sie einen ihrer ehemaligen Peiniger heiratete, lebt heute in Spanien. Im Prozess trat sie als Zeugin auf.

Während der argentinischen Militärdiktatur wurden insgesamt rund 30.000 Menschen getötet. Es gibt eine hohe Anzahl „Verschwundener“, deren Schicksal bis heute nicht aufgeklärt ist.

Mit dem jetzigen Verfahren endeten bisher vier Prozesse seit der Annullierung der Amnestiegesetze im Jahr 2003 mit einem Urteil. Allerdings ist dies der erste Fall, in dem ehemalige Militärangehörige für die Verbrechen Verantwortung zeigen müssen.

Rugby: Argentinien besiegt Frankreich

Die Rugby-Weltmeisterschaft startete mit einer Sensation: Außenseiter Argentinien deklassierte in Paris das als Mit-Favouriten gesetzte Frankreich.

20 Mannschaften spielen bis zum 20.10.07 um den Webb Ellis Cup. Titelverteidiger ist England, Wettfavorit allerdings Neuseeland.

Die Franzosen unterlagen am 07.September07 im Eröffnungsspiel vor 79.312 Zuschauern im ausverkauften Stade de France Argentinien mit 12:17 (9:17). Die Franzosen waren nervös und vergaben in der 2. Halbzeit zwei Straftritte. Die Statistik sagt: es war die fünfte Niederlage der Franzosen in den letzten 6 Spielen gegen die starken Südamerikaner.

Argentinien – Fußballspiel gegen Norwegen

Die argentinische Fußball-Nationalmannschaft wird am 22. August ohne ihren Mittelfeld-Star Juan Roman Riquelme beim Freundschaftsspiel am 22. August gegen Norwegen in Oslo antreten. Auch Carlos Tevez und Gabriel Heinze, stehen nicht im Aufgebot der Argentinier.

Der argentinische Nationaltrainer Alfio Basile holte dafür Real Madrids Stürmer Javier Saviola ins Team. Ebenso steht Maximiliano Rodriguez nach längerer verletzungsbedingter Pause wieder im Aufgebot der Argentinier. Jose Ernesto Sosa von Bayern München ist der einzige Bundesliga-Spieler im argentinischerKader.

Für die argentinischen Kicker ist das Spiel gegen Norwegen ihr erster Auftritt nach ihrer 0:3-Niederlage gegen Brasilien im Finale der Copa America. Aber die Copa America ist vergessen ….