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Olympisches Feuer in Argentinien

Das Olympische Feuer brennt in Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens. Buenos Aires ist damit die siebte Station von insgesamt 21 auf der weltweiten Reise der Olympischen Flamme vor den Olympischen Sommer-Spielen in China. Nie zuvor war das olympische Feuer am Rio de la Plata, und Buenos Aires ist zugleich der einzige Ort in der spanischsprachigen Welt, der den Fackellauf sieht. „Es wird alles gut organisiert, und wir sind überzeugt, dass dies ein Grund der Freude und des Stolzes sein wird“, erklärte der Bürgermeister von Buenos Aires, Mauricio Macri.

Auch in Buenos Aires werden voraussichtlich Proteste und Demonstrationen gegen die Tibet-Politik der chinesischen Regierung die Olympische Fackel begleiten. Die argentinische Regierung hat eine Vielzahl von Sicherheitskräfte aufgeboten, die für einen störungsfreien Fackellauf sorgen sollen. In San Francisco, wo das Olympische Feuer zuvor war, hatten die Behörden die Laufstrecke geändert und Abschlussfeier abgesagt, um Demonstranten keine Angriffsfläche zu bieten.
Das Flugzeug mit dem Olympischen Feuer landete auf einem für die Öffentlichkeit gesperrten Teil des Flughafens Ezeiza von Buenos Aires. Das Olympische Feuer wurde an einen geheimen Ort gebracht, wo es bis zum Lauf durch die Stadt aufbewahrt wurde. Am Flughafen Buenos Aires blieben Demonstationen aus.

Die 13 Kilometer lange Strecke, auf der das Olympia-Feuer durch Buenos Aires getragen werden soll, führt voraussichtlich vom Hafen am Präsidentenpalast Casa Rosada vorbei in Richtung wohlhabender Stadtteile. Die Behörden boten 2700 Polizisten und 3000 weitere Helfer auf, um Störungen zu verhindern. Eventuell soll auch Fußball-Altstar Diego Maradona an dem Olympia-Lauf teilnehmen. Insgesamt sind  80 Läufer vorgesehen, die die Fackel jeweils knapp 400 Meter weit tragen sollen.

Streiks und Demonstrationen gegen und für die Regierung Kirchner

Eine der größten Demonstrationen hat Argentinien in Buenos Aires am 1. April 2008 erlebt. Die Regierung der Präsidentin Christina Kirchner hatte beschlossen, die Steuern auf Soja-Exporte um 9 % auf 44 % zu erhöhen. Dadurch möchte die Regierung Kirchner – zusammen mit den Steuern auf andere Agrarprodukte wie Mais und Weizen, Mehreinnahmen von etwa 7 Milliarden Euro erzielen. Erlöse aus dem Anbau und Verkauf von Soja ist allerdings die Haupteinnahmequelle der Bauern in Argentinien. Die Landwirte sehen massive Einnahmeverluste auf sich zukommen. Deshalb streiken sie seit drei Wochen, haben wichtige Versorgungsstraßen im Land blockiert. In der Folge sind in vielen Orten Argentiniens und auch in der Hauptstadt Buenos Aires Engstellen mit der Lebensmittelversorgung eingetreten. Nun sind am 1. April 2008 tausende von Menschen in Buenos Aires auf die Straße gegangen. Diese bekundeten ihre Zustimmung zur Politik der argentinischen Präsidentin im Hinblick auf die Steuererhöhung auf Soja.

Christina Kirchner forderte die Bauern auf: „Lasst die Nahrungsmittel für das Volk durch.“

H.I.J.O.S. demonstriert in La Plata

La Plata in Argentinien ist Ort von Zusammenstössen der Polizei mit Demonstranten gewesen, die von der Regierung die Aufklärung von Menschenrechtsverletzungen aus der Zeit der argentinischen Militärdiktatur fordern.

Die Organisation H.I.J.O.S. (Hijos por la Identidad y la Justicia contra el Olvido y el Silencio), die Kinder von Eltern vertritt, die während der Militärdiktatur verschwunden sind, wirft dem ehemligen Polizeioffizier Rodolfo Gonzalez Conti vor, während des sog. schmutzigen Krieges der Streitkräfte gegen linksgerichtete Regimegegner 20 geheime Folterzentren in der Provinz Buenos Aires betrieben zu haben. Gonzales Conti steht z.Z. unter Hausarrest
Zwischen 1976 bis 1983, der Zeit der Militärherrschaft, wurden 13.000 Menschen getötet oder als verschwunden gemeldet, so die offiziellen Angaben. Menschenrechtsorganisationen geben eine dreimal höhere Zahl an.