Immer mehr deutsche Urlauber entdecken Buenos Aires, die Hauptstadt Argentiniens, als Reiseziel. Das ergibt sich aus den Zahlen, die das argentinische Tourismusministerium unlängst veröffentlichte. Danach ist bei den Flügen in die Metropole Südamerikas in den letzten Jahren ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen.
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Christina Fernandez de Kirchner – ein Porträt
Christina Fernández – Christina Kirchner, die neue argentinisch Präsidentin – stammt aus einer Mittelstandsfamilie. Geboren wurde sie in der Universitätsstadt La Plata. Während ihres Jurastudiums lernte sie ihren jetzigen Ehemann Nestor Kirchner kennen. Beide, Kirchner und Fernández, standen in engem Kontakt zu den linksperonistischen Kreisen, die seinerzeit die Universitäten Argentiniens beherrschten.
Als das Militär im Jahre 1976 putschte, zogen sich Nestor und Christina nach Santa Cruz in Patagonien zurück. Von dort stammt Nestor Kirchner. Die Kirchners betrieben eine Rechtsanwaltskanzlei und waren in Immobiliengeschäften tätig. Nestor Kirchner wurde bald Gouverneur, seine Frau Christina Abgeordnete im Landesparlament.
Christina Kirchner ist aber anders als ihr Mann, obwohl der Weg zur Macht eine Sache der Familie war und ist. Der „Pinguin“ Nestor ist ein schroffer, verschlossener Mann, der mit einem kleinen Kreis Vertrauter aus der Heimatprovinz regierte.
Zwar liegt auch Christina Kirchner nicht das Bad in der Menge, sie ist kein „Engel der Armen“, wie Evita Peron. Sie fühlt sich wohl am Rednerpult, gilt z.T. als arrogant und launisch. Sie zeigt eine Vorliebe für auffälligen Schmuck und enge Hosen, für Schönheitsoperationen und Kosmetik. Aber: sie zeigt bemerkenswertes diplomatisches Geschick, knüpft Kontakte zu wichtigen Politikern und vor allem Politikerinnen.
Christina Kirchner for President
In Argentinien sind im Oktober Präsidentschaftswahlen. Und viele Argentinier würden sich eine Frau im Amt des argentinischen Präsidenten wünschen: Christina Kirchner.
Christina Kirchner legt viel Wert auf ihre äußere Erscheinung.“Ich würde niemals ohne Parfum und Schminke aus dem Haus gehen, selbst wenn Soldaten kämen, um mich abzuführen“, hat Christina Kirchner einmal gesagt. Christina Kirchner ist die “ First Lady “ Argentiniens, ihr Mann ist Nestor Kirchner der derzeit amtierende argentinische Präsident. Viele nennen sie „Königin Christina“.
Man kann Vergleiche ziehen, etwa mit Hillary Clinton, der Frau des Ex-US-Präsidenten Bill Clinton. Auch die Argentinierin Christina Kirchner möchte das höchste politische Amt des Landes erobern. Ende Oktober 2007 sind Präsidentschaftswahlen. Frau Kirchner hat gute auf einen Wahlgewinn.
Ebenso wie ihr nordamerikanisches Pendant Hillary Clinton ist auch Christina Kirchner als Politikerin ohne ihren Ehegatten nicht vorstellbar. Allerdins muss man dies auch umgekehrt sagen. Christina und Nestor Kirchner sind wie Hillary und Bill Clinton ein machtbewusstes Paar. Und die Kirchners kennen sich wie die Clintons bereits seit der Studienzeit. Sie haben gemeinsam die Karriereleiter erklommen, sich politische gestützt.
Christina Kirchner wurde im Februar 1953 geboren. Sie studierte in La Plata, der Hauptstadt der Provinz Buenos Aires. Wie Nestor Kirchner war sie in der peronistischen Jugend organisiert und auch aktiv, die von der Militärdiktatur ( 1976 – 1983 ) verboten wurde. Vor den Militärs flohen Christina und Nestor Kirchner nach Patagonien im Süden Argentiniens und gründeten dort ein Anwaltsbüro. Als die Kinder kamen, arbeitete Christina weiter und kümmerte sich um den Nachwuchs. Ihr Mann Nestor habe „nie auch nur eine einzige Windel gewechselt“, beklagte Christina Kirchner einmal.
Ihr Mann machte Karriere, sie folgte ihm. So wurde er Bürgermeister, Gouverneur, Parlamentsabgeordneter – und 2003 schließlich Präsident der argentinischen Republik. Sie war Abgeordnete im Provinzparlament, wurde Senatorin und First Lady.
Ihr Einfluss auf die Politik ihres Mannes soll außerordentlich hoch sein, heißt es aus Kennerkreisen. Jetzt möchte Christina Kirchner selbst Argentiniens Präsidentin werden.
Christina Kirchner ist im argentinischen Volk beliebt. Ihren Kosenamen „Königin Christina “ bekam sie aber auch aufgrund ihrer herrischen Art verpasst. In der Politik ihres Mannes Nestor findet man ebenfalls autoritäre Züge. Bezüglich der autoritären Art Christina Kirchners muss der Vergleich mit Hillary Clinton beendet werden.
Warum nun Christina und nicht erneut Nestor?
Diese Frage steht nicht unberechtigt im Raum, denn Nestor Kirchner kann beachtliche Erfolge verbuchen: Unter seiner Präsidentschaft hat Argentinien die schwere ökonomische Krise von 1998 bis 2002 hinter sich gelassen. Beim Wirtschaftswachstum redet man von chinesischen Verhältnissen ( 2005 : 9, 2 Prozent ). Der Präsident ist populär.
Aber seine seine Frau auch. Und sein politisches Erfolgswerk wird vom Wählervolk sicher auf sie übertragen werden.Und nach Christina kann es dann erneut einen Nestor Kirchner als Präsidenten geben.
Vor allem auf Grund der sinkenden Arbeitslosigkeit und der sozialpolitischen Maßnahmen könnte Christina Kirchner die Wahlen am 28. Oktober schon in der ersten Runde gewinnen.
Doch Nestor Kirchners Innenpolitik ist nicht nur positiv zu bewerten. Seine Kritiker werfen ihm vor, er habe die Pressefreiheit und die Gewaltenteilung eingeschränkt. Das gab es schon oft in Südamerika.
Die Politik der Kirchners läßt sich in den Peronismus einordnen, einer geistig-politischen Strömung, die starke soziale, aber auch anti-demokratische Elemente beinhaltet.
Man kann davon ausgehen, dass Christina Kirchner die peronistische Politik ihres Mannes fortführen wird. Innenpolitisch würde es dann weitere Investitionen in Sozialprogramme und eine Wirtschaftspolitik mit dirigistischen und protektionistischen Tendenzen geben.
Nestor Kirchners Wirtschaftspolitik hat ihn bei seinen Argentiniern beleibt gemacht: nach seiner Wahl 2003 weigerte sich der Präsident, Auslandsschulden etwa beim IWF zu bedienen, investierte zunächst im eigenen Land.
Außenpolitisch suchte Kirchner die Nähe zum Präsidenten Venezuelas, Hugo Chávez. Er lieh sich Geld von ihm und kaufte Rohstoffe.
Hier setzt die internationale Kritik an Kirchner ein, denn Chávez Regierung zeigt sich zunehmend autoritärer.
Solange aber der Wirtschaftsaufschwung in Argentinien andauert, werden sich wenige Argentinier darum kümmern.
Ein weiterer Vergleich.
Christina Kirchner kann man auch mit den Ehefrauen des Ex-Staatschefs Juan Perón, Eva “ Evita “ Duarte Perón und Isabel Perón, vergleichen. Diese folgten ihren Ehemännern allerdings nicht per Wahl in das Präsidentenamt.
Also ist es doch schwierig mit dem Vergleichen. Man wird also abwarten müssen.
Perón hat keine uneheliche Tochter Martha Holgado
Nun scheint es offiziel: Martha Holgado ist nicht Peróns Tochter. Ein Gentest mit Gewebeproben, die den sterblichen Überresten des ehemaligen dreifachen argentinischen Präsidentens, entnommen worden waren, kommt zu diesem Ergebnis.
Martha Holgado ist heute 72 Jahre alt. Wäre Perón ihr Vater, stünden ihr Erbansprüche zu.
Um Manipulationen auszuschliessen, wurden bei der Öffnung des Sargs anläßlich einer Überführung des Leichnam Peróns in ein neues Mausoleum mehrere Gewebeproben entnommen, die sowohl die Justizbehörden, die Anwälte von Martha Holgado und die Anwälte von Peróns Frau María Estela Eva Duarte, besser bekannt unter dem Namen Evita, erhielten.
Peróns Kinder
„Ich bin die Tochter von Juancito Sosa und werde als solche sterben“, erklärt Frau Martha Holgado.
Martha Holgado beharrt darauf, dass sie die uneheliche Tochter von Juan Domingo Perón ist. Holgado ist im Jahr 1934 geboren, als Perón mit seiner ersten Gattin, bekannt unter dem Namen Evita, verheiratet war. Wenn sie von Perón redet, so bezeichnet sie ihn als ihren Papa. Sie habe auch als Kind Kontakt mit ihrem angeblichen Vater gehabt, und zwar zuletzt in Madrid während dessen Exil.
Perón sei in Roque Pérez geboren, so Holgado, nicht im benachbarten Lobos, Provinz Buenos Aires, und zwar als Juan Sosa. Er behielt den Namen seiner Mutter, einer Tehuelche-Indianerin, bis sein Vater ihn nach zwei Jahren rechtlich anerkannte.
María Estela Martínez de Perón, besser bekannt als Isabelita, und 2. Frau Peróns erklärte sich vor Gericht auf Betreiben von Martha Holgado damit einverstanden, dem Leichnam Peróns Knochenreste entnehmen zu lassen. Die Resultate der DNS-Analyse sollen mit dem Blut Holgados verglichen werden, um abschließend zu klären, ob die Behauptung Holgados zutrifft. Die Untersuchungen sollen Ende November oder Anfang Dezember abgeschlossen sein.
Aber gibt es noch eine weitere uneheliche Tochter Peróns?
Der Arzt Hipólito Barreiro, der das Prostata-Leiden
Peróns betreut hatte, erklärte in einer Pressekonferenz zur Vorstellung seines
Buches „Juancito Sosa, el Indio que cambió la historia“ im Sitz der Justizialistischen Partei in Santa Rosa, Provinz La Pampa, dass Perón eine zweite uneheliche Tochter habe. Diese Tochter Peróns sei 1941 in Barcelona, wo sich Perón auf seiner Rückreise von Europa sechs Monate aufhielt, gezeugt worden und im Nonnenkloster von Florenz geboren.
Die Mutter, eine Italienerin namens Giovanna Bigiori, war Lehrerin.
Jorge Antonio, ein ehemaliger Vertrauter Peróns, habe in Barreiros Auftrag
in Italien nachgeforscht, aber keine Tochter Peróns finden können, so dass
keine DNS-Analyse möglich sei.
Ein Neffe des ehemaligen Präsidenten Peróns, Alejandro Rodríguez Perón, erklärte, dass Perón nacheinander drei Frauen geheiratet habe, deren
Ehen acht, sieben Jahre bzw. bis zu seinem Tod gedauert haben, und
nebenher aussereheliche Beziehung gepflegt habe. Es sei nicht auszuschließen, dass er uneheliche Kinder habe. Dem Arzt Barreiro hält Alejandro Rodríguez Perón jedoch vor, dass er mit seinen Behauptungen nur Propaganda für sein Buch machen wolle. Die DNS-Analyse zeigen, dass Perón steril gewesen sei.
Perón wird umgebettet
Juan Domingo Perón war zweifacher Präsident Argentiniens und ist, wie seine Ehefrau Evita, unvergessen. Er ist seit mehr als 30 Jahren tot. Heute wird er in ein neues Mausoleum überführt.
Perón verstarb 1974, seine Ehefrau Evita bereits 1952. Ihre Leichen sind nichtsdestotrotz immer wieder Thema der Politik. Heute werden die sterblichen Überreste von Perón aus der Familiengruft auf dem größten Friedhof von Buenos Aires geholt, duch die Stadt getragen und in ein neues Mausoleum auf seinem ehemaligen Landgut in der Vorstadt überführt. Die Baukosten des Mausoleums beliefen sich auf über 1 Million Euro, die von den Gewerkschaften und aus Spenden finanziert wurden. Auf dem Landgut hatte er mit Evita seine glücklichste Zeit verbracht.
Am letzten Freitag würde der Sarg Peróns geöffent. Er ist von einer Panzerglaswand geschützt, die nur mit 12 Schlüsseln geöffnet werden kann. Einer der beteiligten Experten erklärte: “ Er sit immer noch klar als Perón erkennbar. Haut und Knochen haben sich im Metallsarg gut erhalten. Auch die Galauniform ist in gutem Zustand.“
Den Überresten Peróns wurde eine DNA Probe entnommen. Hintergrund ist ein Verlangen der 72- jährigen Marta Holgado, die behauptet, Perón sei ihr Vater. Bisher galt Perón als kinderlos und aufgrund eines Unfalls als steril.
Was ist meit Peróns Händen?
Die Hände des Leichnams sind seit 1987 verschwunden. Unbekannte störten seinerzeit die Totenruhe und raubten die Hände der Leiche. Über die Hintergründe dieser Tat gibt es bis heute lediglich Spekulationen.
Bedeutung der Umbettung
Die Überführung Peróns Leichnam in ein Mausoleum hat eine besondere Bedeutung: der Gewerkschaftsbund CGT möchte sich politisch profilieren, denn auf ihn hatten sich Perón und Evita hautpsächlich gestützt. Ausserdem ist Perón für viele eine übermenschliche Figur. Denn er und sein Charisma ist es, was die Peronisten, die Justizialistische Partei, zusammenhält. Keiner der nachfolgenden peronistischen Präsidenten hatte ähnlichen Respekt.
Chrarkteristisch für die Uneinigkeite der Peronisten ist auch die Tatsache, dass es bei der Umbettung kein gemeinsames Foto der ehemaligen peronistischen Präsidenten Menem und Duhalde mit dem amtierenden Präsidenten Kirchner gibt.
Und Evita?
Die Frage ist, ob Eva Duarte, so der bürgerliche Name Evitas, jemals an der Seite ihres Mannes ruhen wird. Im Mausoleum ist jedenfalls ein Platz dafür vorgesehen.
Evita wurde auf Bestreben der Familie Duarte auf dem Friedhof Recoleta in Buenos Aires bestattet. Dies geschah allerdings erst 24 Jahre nach ihrem Tod. Hintergrund: Im Jahr 1955 gab es einen antiperonistischen Militärputsch. Zu dieser Zeit befand sich ihr Leichnam im Prozess der Einbalsamierung. Zwei Jahre lang versteckten die Militärs die Leiche an unterschiedlichen Orten. Schließlich ließen sie sie unter falschem Namen in Mailand begraben. 1971 dann wurde Evita nach Madrid überführt. Dort lebte ihr Ehemann im Exil. 1973 kehrte Perón dann nach Argentinien zurück, zusammen mit seiner 3. Ehefrau Isabel. Im Juli 1974 starb Péron und Isabel wurde Präsidentin. Diese veranlasste die Überführung Evitas Leichnam von Madrid nach Buenos Aires. Er wurde zusammen mit dem Leichnam Peróns aufgebahrt.
Und hier schließt sich der Kreis: Isabel und Marta Holgado – müssen sie sich nun die Erbschaft Peróns teilen?