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Tango der Lady Kirchner

Christina Kirchner ist die erste gewählte Präsidentin Argentiniens. Argentinien gilt für viele als das Mutterland des Machoismo – und hier nun übernimmt Frau Kirchner das Präsidentenamt von ihrem Ehemann Nestor Kirchner. Nestor Kirchner hat die Wirtschaft Argentiniens aus einer tiefen Depression herausgelenkt. Seine Frau Christina profitiert natürlich von seinem Image als Retter des Landes. Und Kirchner hat bewußt seine Frau in das Rennen um das Amt des Präsidenten geschickt, denn sie kann mit ihrer glamourösen Ausstrahlung den Glanz seiner Politik bewahren.

Die Kirchners dominieren die Politik – das ist nicht grade eine Ausprägung einer tiefgehenden demokratischen Kultur des Landes Argentinien. Das ist eher eine politische Seifenoper, ein politischer Tango, der lange vorbereitet worden war. Die Kirchners haben Stück für Stück seit langen Jahren an dem Ausbau ihrer Macht gearbeitet, genau ins Kalkül gezogen, das die Amtszeit eines Präsidenten auf 8 Jahre beschränkt ist. In der Kombination Nestor und Christina kann sie nun verlängert werden.

Die Kirchners sehen sich gerne in der Tradition der Perons und Christina zieht den Vergleich zu Evita nicht ungern. Deren Ehemann gilt als Begründer des modernen Argentinies.

Christina Kirchner bemüht sich um ein modernes internationales Netzwerk machtvoller Politikerinnen. So unterhielt sie gute Kontakte zu Ségolène Royal, der Wahlverliererin von Frankreich. Aber auch zu Angela Merkel  und zu Hillary Clinton hat sie Verbindungen geknüpft.

Christina Kirchner lernte ihren Ehemann Nestor bereits während ihres Jura-Studiums kennen – ähnlich wie Hillary Clinton ihren Bill. Und sie bastelte genauso mit Nestor an dem Gewinn der Macht wie Hillary es mit Bill tut und tat.

In Argentinien müssen weitere Reformen eingeleitet werden, denn die Kluft zwischen Arm und Reich ist zu groß und offene Verteilungskämpfe drohen. Christina Kirchner muss das verhindern und auch das Wachstum der Wirtschaft in Gang halten.  Ansonsten droht ihr ein schnelles Aus: die Argentinier sehen sich auf dem Weg nach oben, ihre Ansprüche steigen. Sie wollen Taten statt Warten.