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Christina Fernandez de Kirchner – ein Porträt

Christina Fernández – Christina Kirchner, die neue argentinisch Präsidentin – stammt aus einer Mittelstandsfamilie. Geboren wurde sie in der Universitätsstadt La Plata. Während ihres Jurastudiums lernte sie ihren jetzigen Ehemann Nestor Kirchner kennen. Beide, Kirchner und Fernández, standen in engem Kontakt zu den linksperonistischen Kreisen, die seinerzeit die Universitäten Argentiniens beherrschten.

Als das Militär im Jahre 1976 putschte, zogen sich Nestor und Christina nach Santa Cruz in Patagonien zurück. Von dort stammt Nestor Kirchner. Die Kirchners betrieben eine Rechtsanwaltskanzlei und waren in Immobiliengeschäften tätig. Nestor Kirchner wurde bald Gouverneur, seine Frau Christina Abgeordnete im Landesparlament.

Christina Kirchner ist aber anders als ihr Mann, obwohl der Weg zur Macht eine Sache der Familie war und ist. Der „Pinguin“ Nestor ist ein schroffer, verschlossener Mann, der mit einem kleinen Kreis Vertrauter aus der Heimatprovinz regierte.

Zwar liegt auch Christina Kirchner nicht das Bad in der Menge, sie ist kein „Engel der Armen“, wie Evita Peron. Sie fühlt sich wohl am Rednerpult, gilt z.T. als arrogant und launisch. Sie zeigt eine Vorliebe für auffälligen Schmuck und enge Hosen, für Schönheitsoperationen und Kosmetik. Aber: sie zeigt bemerkenswertes diplomatisches Geschick, knüpft Kontakte zu wichtigen Politikern und vor allem Politikerinnen.

Tango der Lady Kirchner

Christina Kirchner ist die erste gewählte Präsidentin Argentiniens. Argentinien gilt für viele als das Mutterland des Machoismo – und hier nun übernimmt Frau Kirchner das Präsidentenamt von ihrem Ehemann Nestor Kirchner. Nestor Kirchner hat die Wirtschaft Argentiniens aus einer tiefen Depression herausgelenkt. Seine Frau Christina profitiert natürlich von seinem Image als Retter des Landes. Und Kirchner hat bewußt seine Frau in das Rennen um das Amt des Präsidenten geschickt, denn sie kann mit ihrer glamourösen Ausstrahlung den Glanz seiner Politik bewahren.

Die Kirchners dominieren die Politik – das ist nicht grade eine Ausprägung einer tiefgehenden demokratischen Kultur des Landes Argentinien. Das ist eher eine politische Seifenoper, ein politischer Tango, der lange vorbereitet worden war. Die Kirchners haben Stück für Stück seit langen Jahren an dem Ausbau ihrer Macht gearbeitet, genau ins Kalkül gezogen, das die Amtszeit eines Präsidenten auf 8 Jahre beschränkt ist. In der Kombination Nestor und Christina kann sie nun verlängert werden.

Die Kirchners sehen sich gerne in der Tradition der Perons und Christina zieht den Vergleich zu Evita nicht ungern. Deren Ehemann gilt als Begründer des modernen Argentinies.

Christina Kirchner bemüht sich um ein modernes internationales Netzwerk machtvoller Politikerinnen. So unterhielt sie gute Kontakte zu Ségolène Royal, der Wahlverliererin von Frankreich. Aber auch zu Angela Merkel  und zu Hillary Clinton hat sie Verbindungen geknüpft.

Christina Kirchner lernte ihren Ehemann Nestor bereits während ihres Jura-Studiums kennen – ähnlich wie Hillary Clinton ihren Bill. Und sie bastelte genauso mit Nestor an dem Gewinn der Macht wie Hillary es mit Bill tut und tat.

In Argentinien müssen weitere Reformen eingeleitet werden, denn die Kluft zwischen Arm und Reich ist zu groß und offene Verteilungskämpfe drohen. Christina Kirchner muss das verhindern und auch das Wachstum der Wirtschaft in Gang halten.  Ansonsten droht ihr ein schnelles Aus: die Argentinier sehen sich auf dem Weg nach oben, ihre Ansprüche steigen. Sie wollen Taten statt Warten.

Christina Fernandez de Kirchner erklärt sich zur Wahlsiegerin

First Lady Christina Fernandez de Kirchner erklärte sich am Abend des 28.10.07 zur Wahlsiegerin bei den Präsidentschaftswahlen in Argentinien
„Wir haben einen klaren Sieg errungen“, sagte die 54-jährige Peronistin.
Für einen Sieg sind nach argentinischem Wahlrecht im ersten Wahlgang entweder 45 % der Stimmen oder 40 % der Stimmen und ein gleichzeigiger Vorsprung von 10 % gegenüber dem zweitplatzierten Kandidaten vorgeschrieben.

Die 54-jährige Peronistin hielt eine Rede vor Anhängerin in Buenos Aires, als die ersten offiziellen Ergebnisse veröffentlicht worden waren. Danach haben 42,4 % der Wähler für die bisherige Senatorin und Frau des scheidenden Präsidenten Nestor Kirchner gestimmt. Dieses vorläufige Ergebnis basiert auf einer Auszählung von 15 % der Wahlzettel.

Bleibt es bei diesem Ergebnis, hat Christina Fernandez de Kirchner die Wahl bereits in der ersten Runde gewonnen. Damit wäre sie die erste gewählte Präsidentin des konservativ-katholischen Landes. Ihre Präsidentschaft könnte sie dann am 10.Dezember antreten.

Zur Präsidentschaftswahl in Argentinien sind insgesamt 14 Kandidaten angetreten.

Ca. 21 % Prozent der Wählerstimmen fielen nach dem vorläufigen Ergebnis auf den früheren Wirtschaftsminister Roberto Lavagna.

Die christlich-liberale Kandidatin Elisa Carrio erreichte ein Ergebnis knapp 19 %.

Christina Kirchner wählte in ihrem Heimatort Rio Gallegos, der 2500 Kilometer südlich der Hauptstadt Buenos Aires liegt. Sie nahm das zum Anlaß, um an die dunklen Diktaturzeiten der jüngeren argentinischen Geschichte mahnend zu erinnern. „Als ich 18 Jahre alt war, konnte ich nicht wählen“, sagte die Juristin Kirchner.

Hintergrund für den Sieg Christina Fernandez de Kirchner ist die Tatsache, dass es ihrem Mann Nestor Kirchner in der vergangenen Legislaturperiode gelang, die Auslandsschulden drastisch zu senken, die Wirtschaft anzukurbeln, den Staatshaushalt auszugleichen und Millionen neuer Arbeitsplätze zu schaffen.

„Argentinien wird wieder aus dem Präsidentenpalast und dem Parlament regiert und nicht vom Internationalen Währungsfonds“, betonte Chritina Kirchner bei ihrer Abschlußwahlkundgebung.

Die  Opposition – in sich zerstritten – hat allerdings andere Worte: Sie erklärt die wirtschaftliche Erholung Argentiniens vor allem mit einer günstigen Konjunktur der Weltwirtschaft. Die alten Probleme Argentiniens, die Abhängigkeit des Landes von Rohstoffexporten, die Vetternwirtschaft und Korruption, die schwerfälligen Verwaltung und die Rechtsunsicherheit hätten sich unter Nestor Kirchner weiter zugespitzt. Außerdem wirft die Opposition der Regierung vor, sie habe die Inflationszahlen nach unten manipuliert.

Die Wahl des neuen argentinischen Präsidenten war nicht die einzige Wahl am Sonntag, den 28.10.2007. Es wurden auch die Hälfte der Abgeordneten der Deputiertenkammer, ein Drittel des Senats und in acht Provinzen Gouverneure und Regionalparlamente neu gewählt.

Präsidentenwahl in Argentinien verlief ruhig

Die Präsidentenwahl in Argentinien vom 28.10.07 begann mit vereinzelten Verzögerungen. Im Tagesverlauf zeigten sich die argentinischen Wähler entspannt.
Cristina Fernández de Kirchner, Senatorin, Favoritin und Frau des bisherigen Präsidenten Néstor Kirchner, gab ihre Stimme an ihrem Heimatort in Río Gallegos ab. Río Gallegos liegt 2500 Kilometer südlich von der Hauptstadt Buenos Aires. Nach ihrer Stimmabgabe brachte sie die Diktaturzeiten mahnend in Erinnerung.
Nach Christina Kirchner zeigen die Wahlprognosen die Mitte-Links- Kandidatin Elisa Carrió auf Platz 2 der Wählergunst.

Präsidentschaftswahl in Argentinien

Morgen wird gewählt – in Argentinien.

In Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens, ist das Wahlvolk davon überzeugt, dass Argentiniens zukünftige Präsidentin nach den Wahlen am Sonntag Cristina Fernández de Kirchner heißen wird.

Die Umfrageergebnisse in Argentinien zeigen einen uneinholbaren Vorsprung für die Kandidatin der Regierungspartei von Präsident Néstor Kirchner. Von einem Wahlkampf merkt man deshalb am Río de la Plata wenig, es wird wenn überhaupt über die Frage nachgedacht, ob es die 54-jährige First Lady und peronistische Senatorin bereits im ersten Wahlgang zum Sieg schafft, oder ob es zu einer Stichwahl kommt?
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Etwa 27 Millionen wahlberechtigten und wahlverpflichtete Argentinier (es herrscht Wahlpflicht) geben am Sonntag, den 28. Okober 2007 ihre Stimmen ab. Für eine direkte Wahl im ersten Wahlgang ist es erforderlich, dass entweder 45 %  oder mehr Stimmen auf einen Kandidaten entfallen oder mindestens 40 % und ein Abstand von 10 % auf den Zweitplatzierten.
Am Sonntag wird aber mehr als nur eine neue Präsidentin oder ein neuer Präsident gewählt. Ebenfalls das halbe Abgeordnetenhaus (130 Mandate) und ein Drittel des Senats (24 Sitze) werden neu gewählt.

Argentiniens Medien haben sich bereits vor der Wahl auf auf die zukünftige Präsidentin eingependelt. Am Mittwochabend durften die Kandidatinnen und Kandidaten  nacheinander live im Fernsehen um die Stimmen der Bevölkerung werben. Sie waren im Studio anwesend und warteten auf ihren Aufruf. Nicht so die First Lady. Ihre Fragerunde wurde aufgezeichnet: in der Präsidentenresidenz Quinta de Olivos. Christina scheint in die Fußstapfen ihres Ehemannes Néstor zu treten:  Néstor hatte in in seiner vierjährigen Amtszeit weder ein einziges Interview noch eine Pressekonferenz gegeben.

Die beiden aussichtsreichsten Oppositiona-Kandidaten für den Einzug in eine Stichwahl erreichten in den Umfragen lediglich Werte zwischen 10 und 15 %.
Es sind die Mitte-links-Kandidatin Elisa Carrió, die sich seit einigen Jahren den Kampf gegen Korruption und Vetternwirtschaft auf die Fahnen geschrieben hat, aber selbst noch nie ein Regierungsamt innehatte.

Und es ist der frühere Wirtschaftsminister Roberto Lavagna, der unter Néstor Kirchner bis November 2005 im Amt war.

Christina Kirchner for President

In Argentinien sind im Oktober Präsidentschaftswahlen. Und viele Argentinier würden sich eine Frau im Amt des argentinischen Präsidenten wünschen: Christina Kirchner.

Christina Kirchner legt viel Wert auf ihre äußere Erscheinung.“Ich würde niemals ohne Parfum und Schminke aus dem Haus gehen, selbst wenn Soldaten kämen, um mich abzuführen“, hat Christina Kirchner einmal gesagt. Christina Kirchner ist die “ First Lady “ Argentiniens, ihr Mann ist Nestor Kirchner der derzeit amtierende argentinische Präsident. Viele nennen sie „Königin Christina“.

Man kann Vergleiche ziehen, etwa mit Hillary Clinton, der Frau des Ex-US-Präsidenten Bill Clinton. Auch die Argentinierin Christina Kirchner möchte das höchste politische Amt des Landes erobern. Ende Oktober 2007 sind Präsidentschaftswahlen. Frau Kirchner hat gute auf einen Wahlgewinn.

Ebenso wie ihr nordamerikanisches Pendant Hillary Clinton ist auch Christina Kirchner als Politikerin ohne ihren Ehegatten nicht vorstellbar. Allerdins muss man dies auch umgekehrt sagen. Christina und Nestor Kirchner sind wie Hillary und Bill Clinton ein machtbewusstes Paar. Und die Kirchners kennen sich wie die Clintons bereits seit der Studienzeit. Sie haben gemeinsam die Karriereleiter erklommen, sich politische gestützt.

Christina Kirchner wurde im Februar 1953 geboren. Sie studierte in La Plata, der Hauptstadt der Provinz Buenos Aires. Wie Nestor Kirchner war sie in der peronistischen Jugend organisiert und auch aktiv, die von der Militärdiktatur ( 1976 – 1983 ) verboten wurde. Vor den Militärs flohen Christina und Nestor Kirchner nach Patagonien im Süden Argentiniens und gründeten dort ein Anwaltsbüro. Als die Kinder kamen, arbeitete Christina weiter und kümmerte sich um den Nachwuchs. Ihr Mann Nestor habe „nie auch nur eine einzige Windel gewechselt“, beklagte Christina Kirchner einmal.

Ihr Mann machte Karriere, sie folgte ihm. So wurde er Bürgermeister, Gouverneur, Parlamentsabgeordneter – und 2003 schließlich Präsident der argentinischen Republik. Sie war Abgeordnete im Provinzparlament, wurde Senatorin und First Lady.
Ihr Einfluss auf die Politik ihres Mannes soll außerordentlich hoch sein, heißt es aus Kennerkreisen. Jetzt möchte Christina Kirchner selbst Argentiniens Präsidentin werden.

Christina Kirchner ist im argentinischen Volk beliebt. Ihren Kosenamen „Königin Christina “ bekam sie aber auch aufgrund ihrer herrischen Art verpasst. In der Politik ihres Mannes Nestor findet man ebenfalls autoritäre Züge. Bezüglich der autoritären Art Christina Kirchners muss der Vergleich mit Hillary Clinton beendet werden.

Warum nun Christina und nicht erneut Nestor?

Diese Frage steht nicht unberechtigt im Raum, denn Nestor Kirchner kann beachtliche Erfolge verbuchen: Unter seiner Präsidentschaft hat Argentinien die schwere ökonomische Krise von 1998 bis 2002 hinter sich gelassen. Beim Wirtschaftswachstum redet man von chinesischen Verhältnissen ( 2005 : 9, 2 Prozent ). Der Präsident ist populär.
Aber seine seine Frau auch. Und sein politisches Erfolgswerk wird vom Wählervolk sicher auf sie übertragen werden.Und nach Christina kann es dann erneut einen Nestor Kirchner als Präsidenten geben.

Vor allem auf Grund der sinkenden Arbeitslosigkeit und der sozialpolitischen Maßnahmen könnte Christina Kirchner die Wahlen am 28. Oktober schon in der ersten Runde gewinnen.

Doch Nestor Kirchners Innenpolitik ist nicht nur positiv zu bewerten. Seine Kritiker werfen ihm vor, er habe die Pressefreiheit und die Gewaltenteilung eingeschränkt. Das gab es schon oft in Südamerika.

Die Politik der Kirchners läßt sich in den Peronismus einordnen, einer geistig-politischen Strömung, die starke soziale, aber auch anti-demokratische Elemente beinhaltet.

Man kann davon ausgehen, dass Christina Kirchner die peronistische Politik ihres Mannes fortführen wird. Innenpolitisch würde es dann weitere Investitionen in Sozialprogramme und eine Wirtschaftspolitik mit dirigistischen und protektionistischen Tendenzen geben.
Nestor Kirchners Wirtschaftspolitik hat ihn bei seinen Argentiniern beleibt gemacht: nach seiner Wahl 2003 weigerte sich der Präsident, Auslandsschulden etwa beim IWF zu bedienen, investierte zunächst im eigenen Land.

Außenpolitisch suchte Kirchner die Nähe zum Präsidenten Venezuelas, Hugo Chávez. Er lieh sich Geld von ihm und kaufte Rohstoffe.
Hier setzt die internationale Kritik an Kirchner ein, denn Chávez Regierung zeigt sich zunehmend autoritärer.

Solange aber der Wirtschaftsaufschwung in Argentinien andauert, werden sich wenige Argentinier darum kümmern.

Ein weiterer Vergleich.
Christina Kirchner kann man auch mit den Ehefrauen des Ex-Staatschefs Juan Perón, Eva “ Evita “ Duarte Perón und Isabel Perón, vergleichen. Diese folgten ihren Ehemännern allerdings nicht per Wahl in das Präsidentenamt.

Also ist es doch schwierig mit dem Vergleichen. Man wird also abwarten müssen.

Präsidentschaftswahl in Argentinien

Argentiniens Präsident Nestor Kirchner will bei der Präsidentschaftswahl in Argentinien im Herbst seine Ehefrau antreten lassen. Christina Fernandez de Kirchner solle bei der Wahl am 28. Oktober als Kandidatin der Regierungspartei antreten, erklärte jetzt ein Regierungssprecher. Christina Kirchner ist bereits Senatorin und ebenso populär wie ihr Mann. Grund ist sicher das nun vier Jahre anhaltende Wirtschaftswachstum. Meinungsforscher sehen Kirchner bei der Präsidentenwahl vorn – Nestor oder Christina.

Christina Kirchner gehört, ebenso wie ihr Mann, dem politisch mitte-linken Lager an. Die Konstellation der Kirchners ist mit der des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und seiner Frau und Senatorin Hillary, die nächste US-Präsidentin werden will, vergleichbar.

Spekulationen darüber, dass Nestor Kirchner nicht erneut als Präsident antregen werde, gab es schon länger. Die Hintergründe sind auch jetzt noch nicht klar. Es ist auch möglich, dass Nestor Kirchner bei der Wahl 2011 erneut kandidieren wird. Offiziell wird die Erklärung über die Kandidatur Christina Kirchners am 19. Juli erfolgen.

Uruguay will Argentinien vor dem Internationalen Gerichtshof verklagen

Argentinien muss mit einer Klage vor dem IGH, dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag rechnen. Kläger ist das argentinische Nachbarland Uruguay. Klagegrund ist die Blockade einer Brücke durch Argentinien, die über den Grenzfluß Río Uruguay leitet. Die Brücke ist ein wichtiger Grenzübergang, den Touristen von Argentinien nach Uruguay passieren. Der finanzielle Schaden durch die Brückenblockade belaufe sich bisher auf 385 Millionen Euro, beklagt die Regierung Uruguays.

Genaugenommen sind es argentinische Umweltschützer, die die Brücke blockieren. Hintergrund ist der Bau einer Zellulosefabrik durch Uruguay, die nach Ansicht der Naturschützer zu verheerenden Umweltschäden durch Verschmutzung des Flusses führen wird.

Vizepräsident Rodolfo Nin Novoa sagte am Donnerstag, alles spreche dafür, dass die Entscheidung des IGH für Uruguay positiv ausfallen werde. Argentinische Umweltschützer blockieren die Brücke aus Protest gegen den Bau einer Zellulosefabrik.

Der argentinische Präsident Nestor Kirchner hatter verlautbaren lassen, dass er gegen die Blockade sei, dagegen aber keine Schritte einleiten werde.

Argentinien hatte seinerseits im Juli 2006 Uruguay vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag verklagt und eine einstweilige Anordnung gefordert, nach der der Bau der Fabrik vor dem Grundsatzurteil zu stoppen sei. Dies hatte der IGH abgelehnt.

Sieg für die Demokratie in der argentinischen Provinz Misiones

In der argentinischen Provinz Misiones wurde gewählt. Es wird in dieser Provinz auch künftig keine unbeschränkte Wiederwahl des Gouverneurs geben. 57 % der Wähler stimmten gegen die geplante Änderung der Provinzverfassung.


In Missiones wurden die die 35 Mitglieder der verfassungsändernden Versammlung gewählt, die sogenannten „constituyentes“. Diese entscheiden dann, ob der Gouverneur von Misiones künftig unbegrenzt wiedergewählt werden darf. Die bisherige – und auch zuküftige – verfassungsrechtliche Regelung sieht höchstens zwei Amtszeiten des Gouverneurs von vier Jahren nacheinander vor.
Der zurzeit amtierende Gouverneur Carlos Rovira hatte diese Wahl veranlaßt. Hintergrund: im Oktober 2008 geht seine zweite Amtszeit zu Ende. Eine Wiederwahl wäre ohne Verfassungsänderung nicht möglich.
Dem Wahlvolk von Misiones standen 2 Listen zur Verfügung: die der Kirche (an der Spitze der Bischofs von Foz de Iguazú: Joaquín Piña) oder der amtierenden Regierung ( an der Spitze der Gouverneur Carlos Rovira).

Die Wahl in Misiones hatte schon vor Monaten in ganz Argentinien für Aufsehen gesorgt. Es kam zu öffentlichen Wortgefechten zwischen der katholischen Kirche und dem amtierenden argentinischen Präsidenten Néstor Kirchner. Kirchner hatte Rovira unterstützt. Joaquín half hingegen der Opposition. Ihm folgten andere katholische Geistliche, aber auch etliche evangelische Kirchen und sozialistische Parteien. Von den Kanzeln der Kirchen wurde politisiert: Rovira habe in nicht unerheblichem Umfang korrupiert und Stimmen gekauft, konnte man in der regierungskritischen Provinzzeitung „el territorio“ lesen. Nur fünf Tage
vor der Wahl habe man festegestellt, dass ein Rovira-Wähler sechs Identitätskarten (DNI) getragen habe, wovon nur eine ihm gehöre. Die anderen ohne Bild seien von fremden Personen – von Personen, die glaubten, ihre DNI sei noch auf dem offiziellen Amt in Bearbeitung und noch nicht abholbereit. Zur selben Zeit hätten rund 400 Frauen beim Regierungsgebäude von Rovira in Posadas einen 1000-Pesos-Kredit erhalten.
In einem weiteren Zeitungsartikel ließ sich nachlesen, dass ca. 90 % der Polizisten gegen Rovira wählen würden. Die Konsequenz dieses Artikels sei gewesen: Die Polizisten hätten ein ein Verbot erhalten, an Kirchenmessen teilzunehmen und hätten ihre DNI einen Tag vor der Wahl auf dem Polizeiposten abgeben müssen.
Eine andere Quelle schreibt, dass der Zeitung „el territorio“ alle Werbeaufträge und offenen Rechnungen durch die Regierung annulliert worden seien.

Piñas Liste hat die Wahl klar gewonnen. Die verfassunggebende Versammlung besteht danach aus 20 Piña- und nur aus 15 Rovira-Anhängern. Eine Wiederwahl Roviras ist damit ausgeschlossen.
Für den Rovira unterstützenden argentinischen Präsidenten Kirchner, der in Santa Cruz eine solche Wiederwahl realisieren konnte, ist dies eine Niederlage. In Argentinien kursieren Gerüchte, dass Kirchner nächstes Jahr auf nationaler Ebene ähnliches vorhabe.