Es ist der südliche Teil des amerikanischen Doppelkontinents mit einer Bevölkerung von etwa 400 Millionen Menschen.
Aus der Zeit zwischen 20000 und 10000 vor Christus stammen die ersten menschlichen Spuren. Ab etwa dem Jahr 1200 bis 1532 herrschte die Hochkultur der Inka in Südamerika. Die spanischen Eroberer zerschlugen das riesige Inkareich.
Im Jahre 1494 wurde Südamerika von Papst Alexander VI. zwischen Spanien und Portugal im Vertrag von Tordesillas aufgeteilt. Der östliche Teil wurde Portugal zugeschlagen; dort befindet sich das heutige Brasilien. Den westlichen Teil erhielt Spanien. Dies ist der Grund, warum in Brasilien heute Portugiesisch gesprochen, wohingegen in fast allen anderen südamerikanischen Staaten Spanisch die offizielle Landessprache ist.
Im 15. Und 16. Jahrhundert kamen spanische und portugiesische Missionare nach Südamerika. Das ist der Grund, warum noch gegenwärtig mehr als 80 Prozent der Menschen dort katholisch sind. Ende des 18. Jahrhunderts strebten die Südamerikaner nach Unabhängigkeit von Spanien und Portugal. Im Jahr 1813 siegten erstmals Aufständische in Caracas unter ihrem Anführer Simón Bolívar. 1824 zogen sich die Spanier endgültig aus Südamerika zurück, zwei Jahre nachdem Brasilien unabhängig wurde.
Südamerika hat eine Fläche von 17.843.000 km². Diese Fläche ist auf die folgenden Länder aufgeteilt:
Argentinien
Bolivien
Brasilien
Chile
Ecuador
Guyana
Kolumbien
Paraguay
Peru
Suriname
Uruguay
Venezuela
Folgende abhängige Gebiete, also nicht-souveräne Staaten, gibt es auf der Landkarte Südamerikas zu entdecken:
Französisch-Guayana (französisches Département und Region)
Malwinen / Falklandinseln (britisches Überseegebiet, von Argentinien beansprucht)
Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln (britisches Überseegebiet, von Argentinien beansprucht)
Sieht man auf der Landkarte Südamerika getrennt von Nordamerika, so ist Südamerika der viertgrößte Kontinent der Erde. Knapp 400 Millionen Menschen bevölkern diesen Kontinent.
Der Subkontinent Südamerika ist heute politisch gespalten. Auf der einen Seite gibt es die "pazifische Allianz". Das sind die gemäßigten Länder Chile, Peru, Kolumbien sowie das mittelamerikanische Mexiko. Auf der anderen Seite steht die "bolivarische Allianz". Das sind die übrigen Länder, die, wie einige behaupten, eine sozialistisch-demokratische Fassade errichtet haben, aber im Grunde diktatorisch regiert werden. Zu nennen ist hier etwa Venezuela. Es gibt natürlich auch Länder, die zwischen diesen politischen Polen stehen.
Das europäische politische Bewusstsein konzentriert sich nur selten auf Südamerika, das meistens im Schatten der USA liegt. Erst Unruhen und Demonstrationen lenken den Blick auf das Land zwischen Karibik und Feuerland. Die Zeit der Militärdiktaturen in Südamerika ist vorüber – sagen die Südamerikaner mit Stolz. Das Wirtschaftswachstum ist aufgrund der vielen Rohstoffe, insbesondere des Erdöls, gestiegen. Die Regierungen der südamerikanischen Staaten versuchen sich mit den Devisen aus dem Ölverkauf an Sozialreformen, dennoch stehen Armut, Drogenkriminalität und Gewalt auf der Tagesordnung. Ihre Unzufriedenheit darüber äußern sie immer öfter in offenen Protesten.
Im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft sind viele Bewohner von Südamerikas größtem Land, Brasilien, enttäuscht und wütend von und über die für sie unvorstellbaren Summen, die in Stadien und Verkehrswege für die WM statt in Bildung und soziale Projekte gesteckt werden. Die daraus folgenden (auch von Gewalt gezeichneten) Demonstrationen stehen unter dem Motto "WM für die Reichen, Abfall für die Armen".
In Venezuela fordern viele Menschen den Rücktritt der Regierung Maduro. Maduro ist der bisher eher farblose Nachfolger des charismatischen Hugo Chávez. Er sieht hingegen in den Protestierenden eine von den USA unterstützte Verschwörung gegen seine Regierung, die mit Gewalt die sozialen Errungenschaften in Venezuela untergraben wolle.
Hugo Chávez hatte weite Teile der Industrie, vor allem im Erdölbereich, verstaatlicht. Dies hatte Venezuela aus der Unterentwicklung und politischen Abhängigkeit herausgeführt. Dennoch gibt es viel Kritik. Der Ölreichtum füllte nur die Kassen der Ölkonzerne, korrupter Staatsdiener und Regierungsmitglieder, werde nicht in Wohlstand für das Volk umgesetzt. Die Ölfördertechnik sei zudem überaltert, eigene Raffinerien habe die Regierung Chávez nicht gebaut. Man habe jetzt mit einer zerstörten Umwelt zu kämpfen, in Regionen, in denen früher artenreiche Regenwälder ihren Lebensraum hatten. Viele Gebiete seien verseucht, die Menschen krank.
Die Regierung Venezuelas weist die Kritiken zurück. Sie will die Öldollar für Mindestlöhne, eine bessere Alterssicherung, Bildung sowie für Genossenschaften auf dem Land verwenden. Umgesetzt wurde von diesen Ankündigungen bisher nur wenig. Im Gegenteil: der Lebensstandard in Venezuela sinkt.
Die gebildete Mittelschicht beheimatet die meisten Gegner der Regierung Maduro. Sie kritisiert zudem, dass auch nach dem Tod von Hugo Chávez, der ein großer Anhänger Fidel Castros war, die von Chávez ins Land geholten Kubaner weiter an wichtigen Machtpositionen sitzen. Die Kubaner sicherten nicht nur Maduros Macht, sondern leiteten auch Venezuelas Ölmilliarden an das Regime nach Kuba um.
Maduro hingegen will mit seinen Gegnern, die er als faschistische Banditen bezeichnet, nicht verhandeln. Die Gefahr eines Bürgerkrieges scheint er nicht zu sehen.
In Kolumbien regiert das konservative Parteienbündnis von Präsident Juan Manuel Santos. Bei den letzten Parlamentswahlen am 9. März 2014 hat dieses Bündnis jedoch leichte Verluste hinnehmen müssen. Zwar blieb die Koalition die stärkste Kraft in Kolumbien, doch der Herausforderer, Ex-Präsident Álvaro Uribe, bildet mit den ihn unterstützenden Parteien eine starke Opposition.
Der Wahlausgang hat Folgen für die Friedensgespräche mit der linken Guerillagruppe FARC. Santos befürwortet die Friedensgespräche, Uribe ist strikt dagegen.
Im Mai finden in Kolumbien Präsidentschaftswahlen statt. Santos, der sich zur Wiederwahl stellt, muss um eine Mehrheit für seinen Friedenskurs kämpfen.
Argentinien steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise, wieder einmal. Der Kurs des Pesos verlor im Januar 2014 23 Prozentpunkte an Wert. Ursache der Krise sind die Staatsfinanzen. Argentiniens Staatspräsidentin Christina Kirchner hält nichts vom Sparen. Sie wird ihre Meinung aber wohl ändern müssen, wenn sie bis zum Ablauf ihrer regulären Amtszeit bis Ende 2015 im Amt bleiben will. Die Inflation galoppiert, die Energiepreise steigen drastisch. Die Situation ist so dramatisch, dass soziale Unruhen nicht auszuschließen sind.
Am 11. März 2014 waren in Chile Präsidentschaftswahlen. Siegerin war die Sozialistin Michelle Bachelet, die nun ihre zweite Amtszeit begeht. Sie ist die Tochter eines Luftwaffengenerals, der sich dem Staatsstreich Augusto Pinochets im Jahr 1973 entgegenstellte und im Gefängnis gefoltert und getötet wurde. Vor vier Jahren hatte Bachelet das Amt des Staatspräsidenten mit verlassen müssen, allerdings mit den höchsten Popularitätswerten für einen scheidenden Präsidenten.
Die neue alte Präsidentin will eine Verfassungs-, Bildungs- und Gesundheitsreform in Chile durchsetzen. Einher damit muss eine Steuerreform gehen, und die Finanzen Chiles auf gesunde Füße zu stellen.
Der Reichtum Perus rührt von seinen Bodenschätzen: Gold, Silber und Kupfer. Präsident Ollanta Humala erwartet ein Wirtschaftswachstum von sechs Prozent. Allerdings gibt es in Peru eine große Kluft zwischen Arm und Reich, zwischen dem Lebensstandard in den Städten und auf dem Land. Der Markt der Reichtümer wird von ausländischen Unternehmen beherrscht.
Peru muss mit illegalem Bergbau kämpfen, mit Kinderarbeit und einer stark zerstörten Umwelt.
An der Spitze des Staates steht der sozialistische Präsident Evo Morales, erster Präsident aus der indigenen Bevölkerung Boliviens. Morales ist ein Gegner der USA und hält Kinderarbeit für legitim. Eine gerechte Land- und Sozialpolitik hat er hingegen noch nicht durchgesetzt.
Nicht nur diese politischen Ansichten lenken die Blicke der Welt auf Bolivien. Das Land muss mit Naturkatastrophen, schweren Unwettern und Erdrutschen kämpfen.